Originell und vielleicht nur bedingt zur Nachahmung empfohlen, will man sich für Witwen und Waisen nicht schadensersatzpflichtig machen, sind die gruppendynamischen Events, die Semmelroth zur Festigung des Kollektivgeistes durchgeführt hat. Er hat seine Mitarbeiter 16 Kilometer auf einen harten Marsch geschickt, der durch allerlei Hürden wie enge Röhren führte, die unten schlammbedeckt und oben mit Stacheldraht garniert waren. »Tough Mudder« heißen die weltweit veranstalteten Hindernisläufe. Eine Mischung aus Abenteuer und Action, die Menschen an ihre Grenze zu physischer und psychischer Höchstbelastung führt, ihren Willen zur Teamarbeit aber stärken soll. Einzelkämpfer, wie Semmelroth sie nicht braucht, sind bei diesem Schlamm-Parcour fehl am Platz. Es geht dem 35-jährigen Systemhaus-Chef nicht um beste individuelle Zeiten im Wettkampf mit anderen, sondern um das gemeinsame Erreichen eines Ziels. Im besten Fall würde sich bei jedem Teilnehmer die hier körperlich gemachte Erfahrung positiv im Miteinander in der Firma auswirken. Mittlerweile hält Semmelroth Seminare über Firmenkulturen und veranschaulicht Kollegen sein Führungsprinzip.