Immer wieder müssen Nutzer überrascht feststellen, dass der Kommunikationsdienst Skype alles andere als ein geheimer Hinterhof für geheime Gespräche abseits des Telefonnetzes und der Öffentlichkeit ist. Denn Skype schreibt fast alles fleißig mit.
Der VoIP-Dienst Skype hat sich in den letzten Jahren fest bei den Nutzern etabliert, um weltweit von PC zu PC oder auch auf anderen Geräten wie Tablet-PCs und Smartphones miteinander zu telefonieren, chatten, sowie Nachrichten und Dateien auszutauschen. Viele Nutzer gehen dabei völlig unbedarft davon aus, dass ihre Kommunikation dank der digitalen Versendung samt Verschlüsselung auch völlig privat bleibt. Dies ist jedoch eine falsche Annahme, wie einige Hackerattacken in der Vergangenheit bereits gezeigt haben. Und nicht nur digitale Bösewichte bedrohen die sichere Privatsphäre der Skype-Nutzer. Auch der Dienst selbst bietet einige Fallstricke.
So weist etwa der Antivirussoftwarehersteller ESET in seinem Blog darauf hin, dass besonders die Skype-Nutzung von einem fremden PC aus eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Sicherheit der eigenen Daten bedeutet. Wenn der Zugang über eine lokale Installation erfolgt, schreibt Skype Nutzerdaten und Protokolle der Sitzungen sowohl in Cloud, als auch auf dem jeweiligen Rechner mit. Während dies für den Nutzer den Vorteil hat, dass seine Kontakte und Einstellungen überall auf der Welt sofort wieder abgerufen und verwendet werden können, bringt es gleichzeitig erhebliche Risiken mit sich. Gerade bei der nutzung im Internetcafe oder an fremden Rechnern besteht die Gefahr, dass anschließend fremde Nutzer über das Verzeichnis
»C:\Users\<Benutzername>\AppData\Roaming\Skype\<Skype-ID>«
auf einige Skype-Daten und Protokolle zugreifen können.
Deshalb sollte nach einer Skype-Sitzung auf einem fremden Rechner auf jeden Fall immer das Chat-Protokoll wieder gelöscht werden. Wie das geht, und wie man die Protokollfunktion auch ganz ausschalten kann, sehen Sie im Bild oben. Keinen Zugriff hat den Nutzer hingegen auf die in der Cloud gespeicherten Daten – anders als die Behörden. Im Falle einer richterlichen Anordnung können sie mindestens noch einen Monat nach dem Kommunikationsvorgang von Behörden bei Skype angefordert werden. Obwohl Skype dies auch in seinen Nutzungsbedingungen klar herausstellt, denken viele Nutzer, die die AGBs einfach schnell abgehakt haben, mit Skype einen abhörsicheren Kanal zu haben. Ein manchmal fataler Irrtum.