Heimliche Datenweitergabe
Verbraucherschützer mahnen wegen Like-Button ab
Facebooks Like-Button sammelt Daten über Besucher von Seiten, auf denen er eingebunden ist. Deshalb hat die Verbraucherzentrale NRW nun sechs Unternehmen abgemahnt – und verklagt.
Facebook und die deutschen Verbraucherzentralen werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Nun bekommen die unterschiedlichen Ansichten über Verbraucher- und Datenschutz auch Unternehmen zu spüren, die den Like-Button von Facebook auf ihren Websites eingebunden haben. Per Abmahnung hat die Verbraucherzentrale NRW bei HRS, Nivea, Paypack, Eventim, Peek & Cloppenburg und KIK nun darauf gepocht, diese Schaltfläche datenschutzkonform umzustellen. Denn wer den Like-Button auf seiner Seite einbindet, lässt Facebook bei jedem bloßen Aufruf der Seite mitlesen. Der betroffene Besucher wird darüber weder ausdrücklich informiert noch kann er der Datenweitergabe widersprechen. Gegen Peek & Clockenburg und Paypack haben die Verbraucherschützer sogar bereits Klage eingereicht.
»Wenn mit der Implementierung dieser sogenannten Social-Plugins alle Nutzungsdaten automatisch, unbemerkt und ohne vorherige Einwilligung bei dem Betreiber landen, schlagen die Unternehmen eine Brücke zu Facebook, die im Ausverkauf der informationellen Selbstbestimmung endet«, begründet Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski den Schritt. Er macht unlauteres Geschäftsgebaren und einen Verstoß gegen das Telemediengesetz aus.
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