Durch die auf dem Kongress präsentierten Neuheiten kann der Anbieter nach eigener Einschätzung nun eine virtualisierte Infrastruktur für Rechner, Speicher und Netzwerke in hybriden Clouds aus einem Guss unterstützen. Die Anwender sollen damit alle Applikationen handhaben können.
Für die Vernetzung interner und externer Rechenzentren sorgen die neuen vCloud Air Hybrid Networking Services, die die Netzwerkvirtualisierungstechnologie NSX verwenden. Die Basis bildet die neue Version 6 von vSphere. Nach eigenen Angaben hat der Hersteller Skalierbarkeit und Performance des Hypervisors deutlich verbessert und außerdem Fehlertoleranz implementiert. Entsprechende Anforderungen stellen etwa Big-Data- und Echtzeitanwendungen. Die ergänzenden Verwaltungspakete Operations Management und vCloud Suite werden in abgestimmten 6er-Versionen geliefert.
Eines der rund 650 neuen Features von vSphere heißt vMotion und erlaubt es Kunden, Workloads aus dem eigenen Rechenzentrum in ein beliebig weit entferntes VMware-basiertes Cloud-Rechenzentrum zu verschieben. Aus dem Projekt Fargo ist ebenfalls ein Feature geworden: Per Instant-Clone-Technologie können Tausende Instanzen von virtuellen Maschinen und Containern in Sekunden kopiert und provisioniert werden.
Mit einer eigenen Distribution der quelloffenen Software OpenStack (VMware Integrated Open Stack) für Infrastructure as a Service (IaaS) will VMware vor allem Entwicklern Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) bieten, um die hauseigene Infrastruktur-Software effizient ansprechen zu können. Die bisherige proprietäre IaaS-Software im Portfolio richtet sich hingegen vorwiegend an Administratoren. Das Interesse der Anwender an OpenStack ist nach Gelsingers Eindrücken stärker geworden. Durch die bessere Integration dieser Software möchte er zusätzliche Workloads auf vSphere-Installationen bringen.
VMware unterstützt außerdem die quelloffene Software Docker Container und Googles zugehörige Orchestrierungstechnologie Kubernetes – jedoch nur im Rahmen von und nicht als Alternative zu virtuellen Maschinen, auf denen die eigene Produktwelt beruht.
Die neuen Virtual Volumes von vSphere erlauben es, externen Speicher von Drittanbietern auf virtuelle Maschinen zu beziehen, die auf dem VMware-Hypervisor laufen, der zwischen dem Rechner und dem Betriebssystem liegt. VMware hat dafür breite Unterstützung bei den einschlägigen Storage-Herstellern gefunden. Die Speichervirtualisierungstechnologie Virtual SAN hat VMware ebenfalls in der neuen Version 6 vorgestellt. Nach eigenen Angaben konnte die Skalierbarkeit verdoppelt und die Performance vervierfacht werden. Sie soll ebenso wie vSphere 6 noch in diesem Quartal allgemein verfügbar werden.