Rund ein Viertel ihres Umsatzes mit Textmitteilungen (SMS) drohen Telekommunikationsunternehmen künftig zu verlieren, denn mit Applikationen auf dem Handy lassen sich immer einfacher Gratis-SMS verschicken. Diese so genannten „Over-the-Top (OTT)-Dienste“ wie Whatsapp oder Skype bieten ein enormes Potenzial für den Mobilfunkmarkt, das die meisten Mobilfunkanbieter noch nicht ausgeschöpft haben.
Obwohl die neuen Sprach- und Messaging-Dienste für Endkunden oft kostenfrei oder sehr günstig sind, wird der mit ihnen generierte Umsatz bis 2016 auf rund 30 Milliarden US-Dollar weltweit steigen – so das Ergebnis einer internationalen Studie des britischen Analystenhauses Mobilesquared im Auftrag des deutschen Unternehmens Tyntec. Der Grund hierfür liegt nicht zuletzt in der rasanten Verbreitung von Smartphones und den Nutzungsmöglichkeiten für OTT-Dienste. Sind es in Deutschland aktuell erst knapp 15 Millionen Nutzer, die OTT-Messaging-Services auf ihren Smartphones einsetzen, soll die Zahl bis 2016 auf über 51 Millionen steigen. Im weltweiten Vergleich wird dies knapp 10 Prozent der für 2016 erwarteten knapp 535 Millionen Verbraucher von OTT-Messaging-Diensten ausmachen. Für Sprachangebote sehen die Analysten ein internationales Potenzial von rund 435 Millionen Nutzern.