Metz Connect hat nach eigenen Angaben von BirdVision den Exklusivauftrag zur Lieferung der Verkabelungstechnik für High-Speed-Kameras erhalten, die in einer Lösung zur Erfassung und zum Schutz windkraftempfindlicher Vogelarten an Windenergieanlagen zum Einsatz kommen.
BirdVision vertreibt und vermarktet das KI-basierende Vision-System seit Anfang 2024. Metz Connect habe sich durch die Technik der Verkabelungslösungen in individuellen Größen auch bei kleinen Serien, einen sehr guten Support und eine schnelle Reaktionszeit für die Umsetzung des Projekts empfohlen. Die Leitungen müssen die erfassten Daten mehrerer High-Speed-Kameras, die für eine 360-Grad-Sicht um den Turm des Windrads verteilt sind, auf große Distanzen bis 50 Meter sicher zum Server, der die Auswertung übernimmt, übertragen können.
Für die zuverlässige Aufzeichnung und Berechnung im Server darf es bei den unterschiedlich langen Leitungen fast keine Laufzeitverzögerung geben. Da bei derart großen Leitungslängen die Übertragungsgeschwindigkeit und die Datenqualität sehr schnell nachlassen kann, müssen die Leitungen qualitativ hochwertig sein.
Der Hersteller bietet hochqualitative Sonderkabel und -längen in kleinen Stückzahlen und in kurzer Lieferzeit an. Die PUR-Anschlussleitung 142M2X20010 ist eine x-kodierte, geschirmte M12-Ethernet-Anschlussleitung mit freiem Leitungsende in Standardlängen von einem, zwei, fünf und zehn Meter. Sie unterstützt die sichere industrietaugliche 10-GBit/s-Datenübertragung (Katagorie 6A gemäß ISO/IEC-11801). Weitere Anschlussvarianten (142M5X59xxx) in verschiedenen Sonderlängen (bis 50 Meter) ermöglichen die Montage der Kameras auf unterschiedlichen Höhen am Turm. Das freie Leitungsende wird am Kameragehäuse komplett vergossen, um einen hohen Verbindungsschutz zu gewährleisten.
Die Leitungen mit AWG 26/7-Querschnitt erfüllen die Vorgaben gemäß UL-Style 20963 und Kategorie 7 gemäß EN 50288-4-2. Die Materialien und der konstruktive Aufbau erlauben eine erhöhte mechanische Beanspruchung, wie Abrieb, Biegung und Erschütterung. Die hochflexiblen Leitungen beständig gegen Säure, Lauge und Öl sowie gegen UV-Lichteinwirkung. Das alles trage dazu bei, dass sie hervorragend für Außenbereiche geeignet sind, so der Hersteller.
Insgesamt werden die Bilder von bis zu zwölf Kameras, die sich am Turm des Windrads befinden, gleichzeitig ausgewertet. Der Hochleistungs-Bildverarbeitungsserver im Turm erstellt aus den Einzelbildern ein 3D-Bild und wertet es KI-basierend aus, sodass die Vogelart bestimmt und die weitere Flugbahn des Vogels berechnet werden kann. Falls notwendig, wird ein Stoppsignal ausgegeben, um die Windenergieanlage zum Schutz des Vogels vorübergehend in den langsam drehenden Trudelbetrieb zu setzen. Befindet sich kein Tier mehr im Gefahrenbereich, wird die Anlage wieder vollautomatisch in Betrieb genommen.
BirdVision kommt bereits in zwei Windparks an vier Windenergieanlagen zur Optimierung einer Pauschalabschaltung zum Einsatz. In den Sommermonaten müsste eine Anlage tagsüber stehen, doch mit dem intelligenten und vollautomatischen System erfolgt diese Abschaltung jetzt nur, wenn sich ein Greifvogel dem Windrad um weniger als 200 Meter nähert. Durch die Nutzung des Antikollisionssystems können artenschutzbedingte Abschaltungen reduziert und die Produktion von erneuerbarem Strom erhöht werden. Somit sei ein Kompromiss zwischen Artenschutz und Energiewende möglich.