Datacenter-Kontrolle

Automatisierte Compliance-Prüfung

23. Juli 2013, 12:39 Uhr | Hadi Stiel, Journalist in Bad Camberg

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Expertenkommentar: Die Plicht zur Compliance-Prüfung

Dr. Gerald Spiegel,  Senior Manager Information Security Solutions bei der Steria Mummert Consulting AG
Dr. Gerald Spiegel, Senior Manager Information Security Solutions bei der Steria Mummert Consulting AG
© Steria Mummert Consulting

funkschau: Dr. Spiegel, welche rechtlichen Rahmenbedingungen machen Compliance-Prüfungen von Systemen zur Pflicht?
Spiegel: Für den Finanzdienstleistungsbereich sind dies die Bestimmungen gemäß MaRisk AT 7.2. Danach müssen die IT-Systeme aus Hard- und Software sowie die dazugehörigen IT-Prozesse die Integrität, Verfügbarkeit, Authentizität und die Vertraulichkeit der Daten sicherstellen. Für alle Unternehmen gelten die Vorschriften des BDSG (Anlage zu &9 Satz 1). Es muss verhindert werden, dass Datenverarbeitungssysteme von Unbefugten genutzt und personenbezogene Daten von Unbefugten gelesen, kopiert, verändert oder entfernt werden können. Verarbeiter von Kreditkarten müssen die Regelungen des PCI-DSS befolgen, wonach alle damit verbundenen Sicherheitssysteme und -prozesse regelmäßigen Prüfungen unterzogen werden müssen.


Für zahlreiche Berufsgruppen kann schon die Möglichkeit der Verletzung von Privatgeheimnissen, sofern Ereignisse unzureichend überwacht werden, den Straftatbestand erfüllen. NYSE-, also an der New Yorker Börse gelistete Unternehmen, müssen die Kontrollvorschriften für das finanzielle Reporting des Sarbanes-Oxley Acts erfüllen. Alle Aktiengesellschaften und GmbHs sind gefordert, die Bestimmungen des AktG (Aktiengesetzes) beziehungsweise des GmbHG (Gesetzes) einzuhalten, dazu ein angemessenes Risikomanagement und Überwachungssystem zu etablieren.

funkschau: Welchen Nutzen hat ein Unternehmen, das regelmäßige, automatisierte Compliance- und Schwachstellenprüfungen von einem Dienstleister durchführen lässt?
Spiegel: Es muss die dafür notwendigen Sicherheits-Skills nicht im eigenen Unternehmen aufbauen und vorhalten. Das gleiche gilt für die IT-Ressourcen, um solche Prüfungen durchführen zu können. Außerdem profitiert das Unternehmen beim externen Dienst von Skaleneffekten, dadurch niedrigeren Kosten gegenüber Compliance- und Schwachstellenprüfungen im Eigenbetrieb. Zumal das Unternehmen nach dem Pay-per-Use-Modell nur für die Prüfdienste zahlt, die es tatsächlich genutzt hat.

funkschau: In vielen Unternehmen werden die Systeme bereits konform zur Sicherheitsrichtlinie aufgesetzt. Warum sollten hier darüber hinaus Compliance-Prüfungen vorgenommen werden?
Spiegel: IT-Systeme unterliegen einem Lebenszyklus und somit Veränderungen (Changes). Ein gutes Change-Management allein kann nicht 100prozentig gewährleisten, dass durch zwischenzeitliche Veränderungen unbeabsichtigt und unbemerkt Sicherheitseinstellungen verändert werden. Doch genau daraus können Schwachstellen entstehen, die Angreifer für ihre Zwecke nutzen können. Nur regelmäßige, automatisierte Compliance- und Schwachstellenprüfungen können solchen Gefahren entgegenwirken.

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