Mobilfunkmesstechnik

Cellular IoT im 5G-Universum

29. April 2022, 7:00 Uhr | Autor: Jörg Köpp / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Standardisierung in der Mobilfunktechnik: Die Arbeit des 3GPP

Grafik GPP-Standardisierung
3GPP-Standardisierung zur Unterstützung des Cellular-IoT-Ökosystems
© Rohde & Schwarz

Das Third Generation Partnership Project, kurz 3GPP, ist eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für die Standardisierung im Mobilfunk; konkret für UMTS, GSM, LTE und 5G/NR. Übergeordnetes Ziel ist die Erstellung technischer Spezifikationen (TS), die alle Aspekte der Mobilfunktechnik so präzise beschreiben, dass die Mobilgeräte aller Hersteller in allen Mobilfunknetzen fehlerfrei funktionieren. Weiterhin ist das 3GPP beteiligt an der Standardisierung des IP-Multimedia-Subsystems.

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Die beteiligten Akteure

Die 3GPP wurde 1998 von fünf nationalen und regionalen Standardisierungsorganisationen ins Leben gerufen: ARIB (Japan), ATIS (Nordamerika), ETSI (Europa), TTA (Südkorea) und TTC (Japan). Der ursprüngliche Auftrag des 3GPP bestand darin, gemeinsame Spezifikationen für einerseits UMTS und andererseits für UTRA zu erstellen. Seither sind dem 3GPP zwei weitere Standardisierungsorganisationen beigetreten: CCSA (China) und TSDSI (Indien). Der Arbeitsumfang wurde zunächst um die Entwicklung der vierten Mobilfunkgeneration, also LTE, LTE-Advanced (4G), LTE Advanced Pro (4G +), und schließlich der fünften Generation erweitert. Die 3GPP-Organisationspartner arbeiten viel mit Marktpartnern, wie zum Beispiel der Industrievereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter, zusammen.

Die Spezifikationsarbeit im Detail

Die Arbeit wird in Gruppen für technische Spezifikationen geleistet, die wiederum in Arbeitsgruppen unterteilt sind. Die Standardisierungsarbeit der 3GPP-Organisationspartner basiert auf Beiträgen von Unternehmen, die sich als Einzelmitglieder bei einer der Organisationspartner beteiligen. 3GPP besteht heute aus etwa 700 Einzelmitgliedern. Die Arbeitsgruppen halten mehrere Sitzungen pro Jahr ab. Die Gruppen für technische Spezifikationen halten vierteljährlich Plenarsitzungen ab. Sie können die auf Arbeitsgruppen-ebene vereinbarten Beiträge formell „genehmigen“. Diese Beiträge werden in die Spezifikationen übernommen, eine aktualisierte Version der Spezifikationen wird veröffentlicht. Die 3GPP-Spezifikationen sind in Releases, also Veröffentlichungen, gebündelt, wobei jedes Release einen einheitlichen Satz Funktionalitäten für Mobilfunksysteme enthält. Jedes Release erhält einen verbindlichen Zeitrahmen durch Festlegung eines Sperrdatums. An dem Termin werden die Spezifikationen quasi eingefroren und es ist nicht mehr möglich, sie zu verändern, außer für notwendige Korrekturen. Die veröffentlichten und eingefrorenen Spezifikationen werden dann von den sieben regionalen Operationspartnern in Standards umgesetzt. Das 3GPP selbst produziert also keine Standards, sondern legt lediglich die technischen Spezifikationen dafür fest. (DK)


  1. Cellular IoT im 5G-Universum
  2. New Radio Light
  3. Standardisierung in der Mobilfunktechnik: Die Arbeit des 3GPP

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