Cema Expertenkommentar

Das Imperium schlägt zurück

5. Dezember 2017, 9:47 Uhr | Autor: Dr. Michael Sandhoff / Redaktion: Axel Pomper
© fs Quelle: 123rf

Hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) machen den klassischen RZ-Umgebungen deutlich Boden streitig. Das hat die großen Player wie HPE oder DellEMC wachgerüttelt: Mit unterschiedlichen Ansätzen gehen sie auf Aufholjagd.

Der HCI-Markt ist gewaltig in Bewegung. Dominierten bislang unangefochten innovative Newcomer wie Nutanix oder Simplivity, bringen sich jetzt die IT-Giganten in Stellung. HPE übernahm im Februar 2017 Simplivity, Cisco kaufte kürzlich Springpath auf und Microsoft mischt mit Storage Spaces Direct unter Windows Server 2016 mit. DellEMC ist mit vSAN am Start, ein deutlich besseres Produkt als das mehr oder weniger gefloppte EVO:Rail von 2014.

Technologischer Zweikampf
Aktuell konkurrieren zwei verschiedene Ansätze miteinander. DellEMC setzt mit vSAN als einziger Anbieter auf eine kernelintegrierte HCI. Die Hypervisor-konvergierte Architektur ist in vSphere eingebettet und befindet sich direkt im E/A-Datenpfad. Das Produkt erreicht dadurch eine hohe Performance und Stabilität, ohne die CPU durch einen zusätzlichen Overhead zu belasten.

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Dr. Michael Sandhoff, Chief Technology Officer der Cema
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Ein weiterer Pluspunkt ist die strategische Partnerschaft mit den großen Public-Cloud-Anbietern wie AWS, Google und IBM. Wer vSphere als Hypervisor nutzt, kann virtuelle Maschinen einfach zwischen Private und Public Cloud migrieren. Die Kehrseite der Medaille: ein mögliches Vendor Lock-in.

Alle anderen Anbieter bieten HCI ohne proprietären Hypervisor an. Der Vorteil ist die hohe Flexibilität. Denn die Controller Virtual Machine (CVM) kann auf verschiedenen Hypervisoren laufen. Als aussichtsreichster Konkurrent von DellEMC ist HPE zu betrachten. Mit der Übernahme von Simplivity verfügt HPE über eine marktführende Technologie und kann diese auf eigenen Proliant-Servern anbieten. Damit positioniert sich HPE ebenso wie DellEMC als Komplettanbieter. Das Rennen ist zwar noch offen. Doch ein Gewinner steht bereits fest: die Kunden. Sie profitieren schon jetzt vom verstärkten Wettbewerb.


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