Im Gray-Space mit der Stromverteilung ist es entscheidend, dass die eingesetzten Lösungen energieeffizient arbeiten und möglichst platzsparend sind. Dazu bieten sich moderne Stromschienen von Starline oder Zucchini an, da sie den Luftstrom im Unterboden nicht stören und sich Messpunkte zur Überwachung der Verbrauchsdaten flexibel platzieren lassen. Die eingesetzte USV sollte möglichst nicht nur einen hohen Wirkungsgrad aufweisen, sondern modular auf die tatsächlich benötigte Leistung anpassbar sein. Legrand bietet unter anderem auch energieeffiziente aktive Systeme für eine Reihenkühlung an. Dann ist kein Doppelboden mehr notwendig.
Doch gerade bei der Kühlung lässt sich über Kalt- oder Warmgang-Einhausungen, über eine optimierte Führung des Luftstroms in den IT-Schränken sowie mit energieeffizienten Komponenten viel Energie und Kühlbedarf einsparen. Nutzt man zum Beispiel intelligente PDUs, lassen sich nicht genutzte Komponenten stromlos schalten und bei Bedarf remote aktivieren. Da mit diesen PDUs die Verbräuche für jeden Anschluss messbar sind, sind die Lasten gleichmäßig auf die Racks verteilbar, zudem sind eventuelle Defekte an Geräten schnell zu erkennen.
Differenzstromüberwachung ersetzt FI-Schutzschalter
Darüber hinaus können die intelligenten PDUs kontinuierlich Differenzstrommessungen am Fünf-Leiter-Netz durchführen. Damit lassen sich die vorgeschriebenen regelmäßigen Isolationsmessungen, wie sie beim Einsatz von FI-Schutzschaltern notwendig wären, normkonform (DIN EN 62020 und0 VDE 0663) und ohne die damit verbundenen Betriebsunterbrechungen ersetzen.
Darüber hinaus bieten die PDUs die Möglichkeit, Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte anzuschließen, um die Umgebungsbedingungen zu überwachen. Mit dem gleichen Controller sind auch eine Türverriegelung, eine Kameraüberwachung sowie eine Überwachung der integrierten Assets möglich. Die Lösung arbeitet mit Standardprotokollen wie SNMP und Modbus, sodass sie sich leicht in ein DCIM-System einbinden lassen. Dieses System ist Web-basierend konfigurierbar.
Sowohl die PDUs mit den daran angeschlossenen Sensoren als auch die KVM-over-IP-Switches für den Fernzugriff auf die Server sind in vollem Umfang mit standardbasierenden Sicherheitsmechanismen geschützt. Ähnliches gilt natürlich auch für die USV. Ein modernes RZ benötigt zudem ein modulares High-Density-Verkabelungssystem, um möglichst viel teuren Platz im RZ einzusparen. Dabei sollte der Betreiber bei der Auswahl der LWL- oder Kupferkomponenten Reserven bei der Bandbreite einplanen.
Verkabelung im Whitespace
Meist kommen heute vorkonfektionierte MPO-Lösungen oder LC-Duplex-Verbindungen zum Einsatz. Wenn Server per Kupferverbindung angeschlossen werden sollen, sollte der Planer bei den Rack-Reihen vor allem auf die Abstände achten. Denn bei Kategorie 8 (25 und 40 GBit/s Ethernet) sind die Distanzen inklusive Patch-Kabel auf 30 Meter beschränkt. Dies bedeutet: Man steigt auf Direct-Attach Switch-Server-Verbindungen in Top-of-Rack-Konfigurationen (ToR) um oder legt die Rack-Reihen so aus, dass Middle-of-Row- (MoR) und End-of-Row-Konfiguration (EoR) möglich sind. Das Team Move-IT Technology baut vor dem Umzug bereits alles auf, verkabelt vor und dokumentiert auch gleich die Verkabelung. Damit können die RZ-Profis die umgezogenen und neuen aktiven Komponenten, Server und Speichersysteme schnell einbauen und die strukturierte Verkabelung mitsamt dem Kabel-Management fertigstellen. Alle Ports und Geräte sind beschriftet und dokumentiert. Ist alles eingebaut, konfiguriert man die Hardware nach den Vorgaben des Kunden. Am Ende prüfen die Experten noch alle Komponenten und tauschen bei Bedarf defekte Systemen nach Absprache mit dem Kunden noch kurzfristig aus. Auf diese Weise ist es möglich, die Systeme im bisherigen Rechenzentrum am Freitagabend abzuschalten und sie bereits Montagfrüh einsatzbereit und getestet im neuen Datacenter den Anwendern wieder zur Verfügung zu stellen.
Dipl.-Ing. Doris Piepenbrink ist freie Journalistin für Sprach-/Datennetze in München.