Dazu passen die aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes: Danach hatten im Jahr 2011 rund 58 Prozent der Internetnutzer in Deutschland über das Internet Kontakt zu Behörden oder öffentlichen Einrichtungen. Ein Drittel von ihnen hat amtliche Formulare von den Webseiten heruntergeladen. Aber: Die elektronische Rücksendung ausgefüllter Formulare nutzten mit einem Anteil von 17 Prozent noch vergleichbar wenige Internetnutzer. Viele äußerten Bedenken hinsichtlich des Schutzes und der Sicherheit persönlicher Daten.
Lukas: Genau, der Forschungsbedarf gerade bei der Datensicherheit ist darum sehr hoch. Aber es winkt auch ein entsprechender Lohn: Ein Cloud-Computing, das funktioniert und angenommen wird, bringt große volkswirtschaftliche Gewinne. Diesen Schatz müssen wir heben. Aber nicht alles ist gleich gefährlich. Wir müssen unterscheiden: Es gibt geschlossene Wolken, etwa in einem Unternehmen – bei denen ist es relativ leicht, Sicherheit herzustellen. Solche Intra-Clouds gibt es schon jetzt, auch wenn sich die Unternehmen noch schwer tun, sie für ihre Kunden zu öffnen. Und es gibt offene Wolken, die für jeden potenziellen Partner zugänglich sind, etwa im Internet. Und was ist eigentlich, wenn ein Unternehmen eine Wolke wieder verlassen will? Was passiert dann mit seinen Daten, die auf den fremden Rechnern liegen? Von denen gibt es ja unendlich viele Kopien, nicht alle kann man löschen. Zwar sind die Daten in der Regel verschlüsselt, aber nach ein paar Jahren könnte auch dieser Schlüssel geknackt werden.
Was tut die Bundesregierung, damit sich Cloud-Computing noch rascher verbreitern kann und die Sicherheitskonzepte besser werden?
Lukas: Mit der Initiative, „Trusted Cloud“, die das Bundeswirtschaftsministerium gestartet hat und an der sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt, werden Kommunen sowie kleine und mittlere Unternehmen unterstützt. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt hierfür bis 2015 rund 50 Millionen Euro bereit. Das Bundesforschungsministerium fördert Forschungsplattformen speziell zum Thema IT-Sicherheit, bei denen Wissenschaftler in Deutschland ihre Cloud-Ansätze testen können. Dafür stellt das Ministerium bis 2015 circa 40 Millionen Euro zur Verfügung.