Storage

Herausforderung Datenrettung im Rechenzentrum

10. April 2015, 10:26 Uhr | Holger Engelland, Leiter des Datenrettungslabors von Kroll Ontrack in Böblingen

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sind Cloud-Systeme sicherer?

Die Vorteile, auf die bei einem externen Anbieter gehosteten Programme oder Daten bei Bedarf zugreifen zu können und so Kosten bei der eigenen Hardware, Software und eventuell bei dem Personal sparen zu können, sind unbestreitbar. So ist es denkbar auch Teile eines Rechenzentrums auszulagern. Doch was passiert, wenn es zu einem Ausfall und Datenverlust bei dem Cloud-Anbieter kommt? Die Antwort ist einfach: Rein technisch dasselbe, als wäre es im eigenen Unternehmen passiert. Auch hier muss ein spezialisierter Dienstleister zu Rate gezogen werden, der beim Ausfall eines RAID und/oder eines virtuellen Systems sowohl die Daten als auch die Strukturen wieder rekonstruieren kann. Wichtig ist nur, welche Vereinbarungen man mit seinem Cloud-Anbieter für den Fall eines Datenverlusts getroffen hat. Manchmal stellen Firmen überrascht fest, dass einige Anbieter keine Möglichkeiten dafür anbieten.  

Wie kann man sich vor einem Datenverlust schützen?

Damit ein Ausfall einer oder mehrerer RAID-Festplatten oder der Absturz eines virtuellen Systems nicht zum Datenverlust führt, kann man sich mit einigen wenigen – und einfachen – Mitteln schützen:

1. Daten mit einem Backup sichern
Es hört sich einfach an, aber in vielen Fällen stellen wir fest, dass Unternehmen gar kein funktionierendes Backup ihrer Daten vorhalten. Aber nur auf diese Weise ist sichergestellt, dass geschäftskritische Informationen schnell wiederhergestellt werden können.

2. Einen detaillierten Notfallplan erstellen
Neben dem Erstellen und der regelmäßigen Prüfung von Backups ist auch ein Notfallplan für Datenverluste ein wesentlicher Bestandteil der Datensicherung im Rechenzentrum. Darin sollten neben den Verantwortlichkeiten auch die technischen Lösungsvorschläge für die wichtigsten Ausfall-Szenarien detailliert dokumentiert werden.

3. Ruhe bewahren
Auf der Suche nach einer Lösung sollten auf keinen Fall übereilte Entscheidungen getroffen werden, sondern immer die Auswirkungen und Konsequenzen auf das gesamte IT-System berücksichtigen.
 
4. An einen professionellen Datenretter wenden
In vielen Fällen kann man Daten wiederherstellen. Wichtig ist nur, dass der betreffende Speicher nach einem Datencrash oder einem Hardwareausfall nicht weiter genutzt wurde. Wenn bereits neue Informationen über die Speicher-Sektoren geschrieben wurden, kann an diesen Stellen auch nichts mehr wiederhergestellt werden. Dann lassen sich nur noch mit viel Aufwand und Datenrettungs-Know-how verbliebene Dateien oder Datenreste  im Umfeld der überschriebenen Sektoren wiederherstellen.

Fazit

Wenn man sich an diese Vorgaben hält, kann man zwar nicht alle künftigen Datenverluste in einem Rechenzentrum gänzlich ausschließen, aber zumindest die negativen Auswirkungen auf das Unternehmen begrenzen.

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