Basierend auf einem Interview mit David Gurle, dem Gründer und CEO von Symphony, erklärt dieser Beitrag, wie sein jüngstes Projekt verspricht, die individuelle und institutionelle Kommunikation und Kooperation zu verändern und dabei die Sicherheits- und Compliance-Standards in einer sich verändernden Welt erfüllt.
Seit dem Jahr 2014 investieren 15 der weltweit führenden Finanzinstitutionen in ein Projekt zur Entwicklung einer skalierbaren, cloudbasierten und hochsicheren Kollaborationsplattform, die nicht nur die komplexen Herausforderungen an Sicherheit und Rechtskonformität erfüllen soll, sondern auch die Arbeitsprozesse verbessert. Zu dem Konsortium gehören die Deutsche Bank ,Bank of America, BlackRock, BNY Mellon, Citadel, Citi, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Jeffries, Maverick, Morgan Stanley, Nomura und Wells Fargo.
Aus dieser Zusammenarbeit ist das Unternehmen Symphony hervorgegangen. Die entwickelte Plattform sollte insbesondere für stark regulierte Branchen wie die Finanzindustrie geeignet sein und Nachrichten sowie Daten sicher und rechtskonform behandeln.
Der Hintergrund
Einige Revolutionen benötigen Zerstörung und Chaos, andere finden einfach statt. ICM Research hat 2012 ermittelt, dass Unternehmensmitarbeiter zwei Tage die Woche für die Kommunikation aufwenden und dabei sieben bis acht verschiedene Medien einsetzen. Sie kämpfen mit E-Mails, SMS, Instant-Messaging, Video-Konferenzen und Sozialen-Netzwerken, und rund 60 Prozent fühlen sich dadurch irritiert, dass sie ihre Geräte wechseln oder sich um die Sicherheit sorgen müssen.
In der Zwischenzeit war David Gurle, IP-Veteran und -Visionär, die treibende Kraft hinter dem Thema „Unified-Messaging“. Er definierte die Unified-Communications-Strategie für Microsoft, er leitete die Thomson Reuters Collaboration Services und anschließend das Enterprise Business von Skype. Als Ergebnis seiner Vision haben sich die Dinge verändert: Mit Skype und anderen Conferencing-Lösungen ist es einfach geworden, mittels eines einzigen Interfaces Video- oder Sprachanrufe zu tätigen, Echtzeit-Text zu versenden oder Daten zu teilen.
Das war eine sanfte Revolution, aber die einfache Anwendung hat ein Schlaglicht auf die Sicherheit und Compliance geworfen, die Symphony nun angehen will. Je enger die Beziehung zwischen Menschen oder je wichtiger die Nachricht, desto mehr rückt die Sicherheit in den Vordergrund. Gegenwärtige Kommunikationsplattformen können von Dritten eingesehen und persönliche Daten über viele Stationen hinweg verfolgt werden.
Perzo, David Gurles nächste Initiative, zog die Aufmerksamkeit der Finanzbranche auf sich, in der Echtzeit-Chat ein wesentliches Kommunikationswerkzeug ist. Händler, die einst die Flure der Börsen bevölkerten und Kauf- oder Verkaufsangebote in den Raum schrien, sitzen nun typischerweise vor einem halben Dutzend Bildschirmen und vielleicht zwanzig oder dreißig offenen Chat-Fenstern gleichzeitig. Das ist schnell und effizient, gleichzeitig aber auch ein rechtlicher Albtraum. Zumindest gibt es keine Sicherheit dahingehend, wer diese Gespräche verfolgt. Dies kann letztlich nicht nur zum Verdacht des Insider-Handels führen, unterminiert aber auf jeden Fall die Compliance-Richtlinien.