Jedes Unternehmen investiert erhebliche Summen in seine Infrastruktur. Dabei kommt den Verkabelungssystemen eine besondere Bedeutung zu. Umso wichtiger ist es, die Netzinfrastruktur auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen und für alle Belange des Unternehmens nutzbar zu halten.
Die große Bedeutung der Netze für den Fortbestand eines Unternehmens und seine Funktionen im Markt haben dazu geführt, dass inzwischen umfangreiche Gesetzgebungsinitiativen, etwa das IT-Sicherheitsgesetz, in Kraft sind. Sie dienen dem Schutz der Netze und der Nutzer. Hieraus resultieren Regeln und Prozesse, die bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb der Infrastruktur hilfreich sind.
Die Anforderungen aus dem IT-Grundschutz (ISO 27001 ff) müssen damit von den Betreibern kritischer Infrastruktur zwingend umgesetzt werden. Hier müssen nicht nur der Netzplan, sondern auch die IT-Systeme und die Gebäude-Infrastruktur gepflegt werden. Aber auch im Mittelstand ist bei der Umsetzung einer Richtlinie für Informationssicherheit (beispielsweise VdS 3473) die Dokumentation der Netze und der eingesetzten Systeme erforderlich. Nur mit einer Netzdokumentation können eine Strukturanalyse, eine Schutzbedarfsfeststellung und Risikoanalyse durchgeführt werden. Deshalb werden in den Richtlinien und Normen auch die passiven Elemente wie Kabel, Patch- sowie Spleissfelder und Kabelnetzverteiler explizit erwähnt. Nicht umsonst gilt der Satz: Nur wer weiß was er hat, weiß was er schützen muss.
Das ICT-Servicemanagement gibt zusätzlich Regeln und Empfehlungen an die Hand, wie die Verfügbarkeit der Netze auf einem hohen Niveau gehalten werden kann. Inzwischen ist eine große Anzahl von Anbietern am Markt, die Dienstleistungen und Softwaretools anbieten, die Anwender und Betreiber der Netze unterstützen. Die große Anzahl der Anbieter macht es für den Anwender nicht leicht, den Überblick zu behalten und die richtige Wahl für die eigenen Unternehmensbelange zu treffen.
Aus dem Blickwinkel eines mittelständischen Unternehmers sind im Folgenden die wesentlichen Anforderungen an moderne Softwaretools für Netzdokumentation und Kabelnetzmanagement beschrieben.
Mit Blick auf die immer komplexere Gesetzgebung und die sich rasant ändernden Anwendungen, die über die Netze abzuwickeln sind, lohnt es sich zunächst die Anforderungen an Dienstleister und Software zu definieren. Der eigenen Erfahrung eines Anbieters mit der Planung und dem Betrieb komplexer Netze kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Wer die Aufgabenstellungen rund um ITK-Netze aus der eigenen Praxis kennt und selbst Planung, Bau und Betrieb komplexer Netze zu seinem Tagesgeschäft zählt, lässt sicher auch praxisorientierte Softwarelösungen für die Netzdokumentation und das Kabelnetzmanagement erwarten.
Kern eines Tools sollte ein Datenbanksystem, eine Configuration Management Database (CMDB) sein. In ihr werden alle relevanten Konfigurationselemente (CIs) erfasst, hierzu gehören neben den passiven Teilen, wie Kabel, Verteiler, Patch- und Spleissfelder, alle aktiven Komponenten, Server oder Endgeräte.