Colocation

Kriterien für die Auswahl eines Colocators

10. November 2015, 15:33 Uhr | Carlos Mendez, Head of Marketing, NTT Europe, Germany

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Welche Anwendungen soll der Colocation-Anbieter betreiben?

Im Zuge des Entscheidungsprozesses sollten Administratoren nicht nur die physischen Bereiche des Rechenzentrums, sondern auch die dort anstehenden Aufgaben in ihre Überlegungen einfließen lassen. Sollen vornehmlich Web-Anwendungen betrieben oder eher virtuelle Arbeitsplätze bundesweit ausgerollt werden? Abhängig davon ändern sich die Anforderungen an die Lastverteilung und die Rechenzen-trumsausstattung. Cloud-Computing wird weiterhin die Art und Weise verändern, wie Organisationen ihre Daten verteilen und darauf zugreifen. Daten müssen heute je nach Bedarf eben „on-demand“ jederzeit und auf jedem Endgerät verfügbar sein. Daraus ergeben sich zwei Folgerungen:

  • Verteilte Rechenzentren: Eine landes-, europa- oder gar weltweit agierende Organisation wird Daten verteilen müssen. Für eine schnelle Verfügbarkeit sollten die Daten nahe am aktuellen Arbeitsort liegen. Bei der Suche nach einem Rechenzentrumspartner sollte daher derjenige gewählt werden, der seinen Standort nahe der großen Netzknoten und der eigenen Nutzergemeinde hat. Dieses Modell sorgt für niedrige Latenzen und eine gesteigerte Anwendungsleistung.
  • Big-Data: Das Volumen der zu verarbeitenden Daten, die wertvolle Informationen repräsentieren, steigt in schwindelerregende Höhen von Terabytes auf Petabytes an. Parallel dazu steigen die Informationsmengen, die in den Datenbanken von Organisationen bearbeitet werden. Wollen Unternehmen diese Informationen verteilt nutzen, sollten sie auf Partner setzen, die nicht nur nahe an den Datenquellen sind, sondern auch entsprechend große Bandbreiten für den Transport bereitstellen können. Ein Rechenzentrum sollte daher idealerweise Netzwerk-Switches mit SDN-Technologie und Konnektivität in und aus dem Rechenzentrum verwenden – und zwar kombiniert mit Network-Function-Virtualisation (NFV).


Gute Service-Level schaffen Klarheit

Ein weiteres Entscheidungskriterium für einen Colocation-Betreiber sind letztlich gute Service-Level-Vereinbarungen (SLA). So werden eindeutige Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche geschaffen, die vor Missverständnissen schützen.

Ein SLA im Colocation-Bereich setzt sich aus den drei Faktoren Verfügbarkeit von Strom, Temperatur und Feuchtigkeit zusammen. Kunden sollten auf jeden Fall auf einer Energieversorgung mit einer Verfügbarkeit von 99,999 Prozent bestehen. Temperatur- und Feuchtigkeitswerte sollten sich innerhalb des ASHRAE-Standards bewegen.

SLAs setzen bei den realen Anforderungen der jeweiligen Organisation an. Es muss identifiziert werden, was gehostet wird: zentrale Arbeitslasten, Anwendungen, Server und mehr. Ausgehend davon kann eine Organisation ihre grundlegenden SLAs für Betriebszeit, Problemlösungen, Antwortzeiten etc. entwickeln. Die entsprechende Dokumentation kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Doch sie muss gewissenhaft sein, denn daraus lässt sich die Performance der Anwendungen ableiten. Das Aufstellen von SLAs sollte ein Gemeinschaftswerk zwischen dem Rechenzentrumsanbieter und dem Kunden sein. Die Erwartungen müssen eindeutig festgehalten werden, damit Performance, Datenwiederherstellung und andere zentrale Aufgaben auch die Vorgaben erfüllen. Hier darf es zu keinen Überraschungen kommen, um die Gefahr von Produktivi-tätseinbußen und monetären Verlusten auszuschließen.

Die ächtigen Sieben

Wer bei der Wahl seines Colocation-Anbieters auf Nummer sicher gehen will, sollte die in diesem Beitrag beschriebenen Ausführungen beherzigen – und die folgenden sieben Punkte im Hinterkopf behalten: Wahl des Standortes, Stromkosten, Konnektivität, hohe Leistungsdichte sowie Flexibilität, Leistung und Sicherheit.

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  1. Kriterien für die Auswahl eines Colocators
  2. Im Rechenzentrum: Redundanz
  3. Welche Anwendungen soll der Colocation-Anbieter betreiben?

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