Klimatisierung

Kühlen Kopf bewahren beim Energiesparen

28. April 2017, 9:56 Uhr | Autor: Christian Abels / Redaktion: Markus Kien
© lightwise

Je weiter die Digitale Transformation voranschreitet, desto mehr muss die eigene IT-Infrastruktur leisten. Damit steigt der Energieverbrauch für die IT-Systeme sowie für die benötigte Kühlung. Wer zudem eine Green IT Policy verfolgt, muss die CO2-Bilanz im Blick behalten.

Mit warmer Lust IT-Systeme kühlen? Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist aber in Einklang mit aktuellen Empfehlungen des US-Industrieverbands Ashrae (American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers). Gemeinsam mit Herstellern von IT-Systemen wurde dort die Empfehlung entwickelt, dass Kunden die Serverzuluft-Temperaturen auf bis zu 26 Grad Celsius anheben können. Die Temperatur im Rechenzentrum anzuheben, ist somit die einfachste Methode für die Optimierung der Energiekosten.

Allerdings sind den Temperaturen auch Grenzen nach oben gesetzt: Wird ein 26 Grad warmer Luftstrom zur Kühlung verwendet, führt dies im Schnitt etwa zu einer um zehn Grad erwärmten Ausgangstemperatur. Betreibt ein Unternehmen ein Rechenzentrum, in dem regelmäßig Umbauten und Erweiterungen vorgenommen werden, wird es bei Raumkühlung mit rund 36 Grad schon recht warm für die Techniker. Zudem lässt sich das Prinzip einer höheren Einblastemperatur auch nicht beliebig erweitern. Bei 30 Grad warmer Eingangsluft kann sich diese ausgangsseitig auf 40 Grad erhitzen, was Menschen schon als unangenehm heiß empfinden.

Kühlverfahren für jede IT-Umgebung
Wer ein individuelles Kühlkonzept für höchste Energieeffizienz nutzen möchte, sollte sich auf einen gewissen Planungsaufwand einstellen. Dabei macht es Sinn, externe Spezialisten einzubinden. Noch vor einigen Jahren wurden viele Kühlkonzepte in der Annahme entwickelt, dass die Energiedichte innerhalb der IT-Schränke weiter zunehmen wird. Dies trat jedoch nicht ein, da IT-Komponenten wie Server immer effizienter wurden. Heute liegt die mittlere Leistung in IT-Racks im Schnitt zwischen fünf und sieben kW – im Vergleich dazu erreichen HPC-Systeme (High Performance Computing) bis zu 40 kW pro Rack.

Bei kleineren Installationen geht daher der Trend hin zu kompakten DX-Kühlgeräten, also zu kompressorbasierten Systemen mit Kühlmitteln wie R-410A oder R134a. Die DX-basierte Kühlung ist für kleine bis mittlere Gesamtleistungen bis etwa 40 kW Verlustleistung bei homogener Leistungsverteilung über die IT-Racks hinweg gut geeignet.

Einen interessanten Überblick zu innovativen Kühlkonzepten liefern die Anlagen bei Universitäten und großen RZ-Betreibern. Hier sind extrem hohe Rechenleistungen bei gleichzeitigem Anspruch nach umweltfreundlichen und bezahlbaren Lösungen gefordert. So nutzen einige HPC-Datacenter das Prinzip der direkten Wasserkühlung, um die Wärme unmittelbar von der CPU abzuführen. Dafür wird ein direkt auf dem Prozessor angebrachter Kühlkörper von Wasser durchströmt.

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