Da SDX meist nicht alle Anforderungen erfüllen kann, arbeiten viele Unternehmen heute weiterhin mit klassischen Ansätzen zur Flexibilisierung von Netzwerken. Dazu gehört zum Beispiel der Embedded-Event-Manager (EEM). Dieser ermöglicht auf herkömmlichen Switches eine Erkennung von Netzwerkereignissen in Echtzeit sowie eine Automatisierung direkt auf dem Switch. Dabei unterstützt er mehr als 20 Event-Detektoren, die mit verschiedenen aktuellen und älteren Software-Versionen kompatibel sind. Die Business-Logik kann über EEM-Richtlinien in die Netzwerkprozesse integriert werden. Sie lassen sich entweder über eine einfache Befehlszeilenschnittstelle (CLI, Command-Line-Interface) oder über die Skriptsprache Tool-Command-Languange (TCL) programmieren.
Eine entsprechende Lösung für Netzwerke steht zum Beispel mit dem Datacenter-Network-Manager (DCNM) ebenfalls seit längerem bereit. Er enthält umfangreiche Funktionen für die Implementierung, Visualisierung und Verwaltung sowie ein individuell anpassbares Dashboard für höhere Transparenz und automatischer Bereitstellung von dynamischen Prozessen. Zudem prüft er die Performance von SAN (Storage-Area-Network) und LAN zur aktiven Entdeckung von Engpässen oder Ausfällen.
Diese klassischen Methoden reichen für viele Unternehmen heute tatsächlich aus. Konzerne oder Service-Provider mit einem sehr häufigen Änderungsbedarf benötigen jedoch schon jetzt umfassendere Lösungen mit mehr Flexibilität. Und auch mittelständische Firmen werden mit dem Internet of Everything in Zukunft solche erweiterten Ansätze nutzen. Diese müssen sowohl übergeordnete Ebenen wie Netzwerkdienste und Orchestrierungen als auch untergeordnete Layer wie das Transportprotokoll umfassen. Dabei sollten sie für möglichst viele verschiedene Szenarien offenstehen, zum Beispiel das Hosten von Workloads auf physischen Servern, Hypervisor oder Cloud-Service. Zudem darf die Verzahnung mit der darunterliegenden physikalischen Infrastruktur nicht außer Acht gelassen werden, um optimale Performance, Skalierbarkeit, Sicherheit und Visibilität zu erreichen.
Dazu wurde das Konzept ONE (Open-Network-Environment) entwickelt, das APIs, Controller und Agenten sowie Overlay-Netzwerke umfasst. Dieser Ansatz ist im Vergleich zu SDN auf Openflow-Basis deutlich umfassender, da er auf allen Ebenen wie Netzwerkservices, Sicherheit, Load-Balancing oder Analysen funktioniert. Damit lässt sich das Verhalten des Netzwerks völlig flexibel anpassen.