Künstliche Intelligenz wird im IT-Channel in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen und für Nachfrage sorgen. Das belegt die aktuelle Cisco-Befragung von mehr als 1.500 Partnern. Die Studie zeigt aber auch, dass deutsche Partner bei KI noch erheblichen Nachholbedarf haben.
Der Channel erwartet durch Künstliche Intelligenz einen kräftigen Nachfrageschub. Das zeigt die weltweite Cisco-Studie „Bridging the Customer AI Readiness Gap – The opportunities ahead for partners“ für die mehr als 1.500 Channel-Unternehmen in 29 Märkten zu ihrem KI-Reifegrad befragt wurden. Darunter waren 62 deutsche Teilnehmer und 364 in Europa.
Die Partner- und Systemintegratoren sind sich danach sicher, dass KI-Technologien in den nächsten vier bis fünf Jahren den Großteil ihres Umsatzes ausmachen werden. Die drei wichtigsten KI-Umsatztreiber sehen deutsche Partner dabei in den Bereichen Infrastruktur (40 Prozent), Cybersicherheit (24 Prozent) und Kundenerfahrung (10 Prozent). Die europäischen Ergebnissefallen ähnlich aus: Infrastruktur 35 Prozent, Cybersicherheit 14 Prozent und Kundenerfahrung 10 Prozent.
Durch die enorme Nachfrage nach KI erwarten die Partner auch eine deutliche Veränderung ihres Umsatzmixes. Mit Blick auf das nächste Jahr gehen 36 Prozent der europäischen Befragten und 42 Prozent der deutschen Channel-Partner davon aus, dass Lösungen mit KI-Bezug bereits zwischen 26 bis 50 Prozent ihres Umsatzes ausmachen wird. Langfristig wird dieser Anteil zudem weiter steigen. 29 Prozent der Partner in Europa glauben, dass die Nachfrage nach KI-basierten Lösungen in den nächsten vier bis fünf Jahren auf 76 bis 100 Prozent steigen wird. Deutsche Partner sind in diesem Punkt allerdings zurückhaltender. Nur ein Fünftel (19 Prozent) der Unternehmen hierzulande teilt diese Ansicht.
Partner nicht in allen KI-Bereichen optimal aufgestellt
Die Ergebnisse der Studie zeigen ein starkes Vertrauen der Partner in ihre Kenntnisse und ihr Verständnis für die unterschiedlichen Aspekte der KI-Technologien. Untersucht wurden dazu spezifische Lösungsfelder und Fähigkeiten in den Bereichen IT-Infrastruktur, Datenmanagement, Governance und KI-Know-how, die künftig am Markt benötigt werden:
• Aufbau einer skalierbaren und anpassungsfähigen KI-fähigen Infrastruktur;
• Sicherstellung ausreichender GPU-Ressourcen für laufende Projekte;
• Bewertung und Einhaltung der Latenz und des Durchsatzes von Rechenzentren;
• Verständnis von Datensätzen, Datenhoheit und Datenschutzgesetzen in und über verschiedene Regionen oder Länder hinaus.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Nicht in allen diesen Bereichen sind die Partner optimal aufgestellt. Die größten Barrieren sehen deutsche Partner in mangelnder Erfahrung beim Einsatz neuer Technologien (58 Prozent, Europa: 55 Prozent), fehlenden Kenntnissen über Systeme und Prozesse (63 Prozent, Europa 60 Prozent) und zu wenig verfügbaren Technologien (44 Prozent, Europa 51 Prozent).
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, investieren die Partner jedoch bereits stark in die Mitarbeiter-Weiterbildung in KI-Kompetenzen. Fast 71 Prozent der Partner hierzulande führen interne Schulungen durch oder nutzen externe Anbieter für KI-Trainings.
„KI eröffnet unseren Partnern ungeahnte Umsatzchancen. Um dieses Potenzial zu heben, müssen die Fähigkeiten in Sachen Deployment der Partner aber weiter verbessert werden. Wir unterstützen unsere Partner, um bei der Einführung, Umsetzung und Nutzung von KI am Ball zu bleiben“, so Rüdiger Wölfl, Channel Chef Cisco Deutschland. „Das Potenzial von KI für die Umgestaltung von Geschäftsprozessen ist immens und die Partner in Deutschland spielen für ihre Kunden bei der Einführung und Nutzung von KI-Lösungen eine zentrale Rolle. Dafür muss der KI-Reifegrad im Channel aber kontinuierlich ausgebaut werden.“