Arbeitsproduktivität in Europa

Spanien führt, Deutschland ist Vorletzter

28. April 2025, 11:30 Uhr | Andrea Fellmeth
© fizkes – shutterstock.com

Im europäischen Wettbewerb um die höchste Arbeitsproduktivität liegt Spanien vorn, Deutschland hinkt hinterher und liegt auf dem fünften (vorletzten) Platz. Laut einer aktuellen Ricoh-Studie halten die Deutschen sich selbst sogar für doppelt so unproduktiv wie ihre spanischen Kollegen.

Für die Studie, die von Opinion Matters im Auftrag von Ricoh Europe durchgeführt wurde, wurden 7.000 Arbeitnehmer und 1.800 Entscheidungsträger in ganz Europa befragt (Großbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und die Niederlande). Sie unterstreicht die Auswirkungen unzureichender Arbeitsplatztechnologie auf die Produktivität, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Großbritannien und Irland.

Spanien sticht als produktivste Nation Europas hervor. 92 Prozent der befragten Arbeitnehmer attestierten sich eine hohe Arbeitsproduktivität, die Unproduktivität liegt bei nur 4 Prozent. Das BIP Spaniens, der viertgrößten Volkswirtschaft Europas, stieg im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent, während die deutsche Wirtschaft um 0,2 Prozent schrumpfte. Nicht nur hier gibt es zwischen den Ländern eine Diskrepanz, auch in der Arbeitsproduktivität unterscheiden sie sich deutlich: Deutschland steht im Ranking an fünfter Stelle, wobei die deutschen Arbeitnehmer 10 Prozentpunkte hinter dem Spitzenreiter Spanien liegen. Die Deutschen halten sich selbst auch für doppelt so unproduktiv wie ihre spanischen Kollegen (9 Prozent).

Moderne Technologien als Booster für mehr Produktivität

Um ihre Produktivität zu steigern, fordern deutsche Mitarbeitende bessere Arbeitsplatztechnologie. Auf die Frage, welche Lösungen ihre Produktivität steigern würden, nannten 41 Prozent eine bessere Dokumentenmanagement-Lösung, die die Zusammenarbeit zwischen Nutzern digitaler Dokumentensoftware erleichtert. Mehr als ein Drittel der Befragten wünscht sich außerdem die Einführung von Kommunikations- und Kollaboration-Tools (37 Prozent) sowie von Automatisierungssoftware (37 Prozent).

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig moderne Technologien für die Produktivität am Arbeitsplatz sind. In Deutschland ist nur knapp ein Drittel (29 Prozent) der Beschäftigten der Meinung, dass sie über die notwendige Technologie verfügen, um reibungslos zusammenzuarbeiten. Auch die Führungskräfte in Deutschland erkennen die Lücke in der Technologieversorgung und mehr als ein Viertel (27 Prozent) nennt veraltete Technologie als größtes Hindernis für die Produktivität der Mitarbeitenden.

„Ein Weckruf für Führungskräfte"

Michael Raberger, CEO von Ricoh Deutschland, erklärt: „Die Position Deutschlands in der Rangliste sollte ein Weckruf für Führungskräfte sein. Wenn man bedenkt, dass sich doppelt so viele Beschäftigte in Deutschland unproduktiv fühlen wie in Spanien und dass so viele von ihnen vorhandene Arbeitsplatztechnologie als Schlüsselfaktor nennen, können die Auswirkungen veralteter Lösungen und Tools auf die Produktivität in der Region von den Führungskräften nicht ignoriert werden."

Und er fährt fort: „Unsere Studie zeigt, dass die Ausstattung der Mitarbeitenden mit der richtigen Technologie entscheidend ist, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und die Produktivität zu steigern. Um hier ansetzen zu können, muss das Digital Mindset in Unternehmen und bei Entscheidungsträgern gefördert werden, damit Unternehmen in Deutschland auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig bleiben. Dies erfordert auch eine präzise Auseinandersetzung mit der bestehenden Infrastruktur eines Unternehmens und den Prozessen, die angepasst werden müssen, um Technologie erfolgreich zu implementieren. Blind in Technologie zu investieren, kann mehr Frustration hervorrufen, als die Mitarbeitenden wirklich zu unterstützen. Unternehmen, die der digitalen Transformation Priorität einräumen, investieren in eine zufriedenere Belegschaft und in ihr zukünftiges Wachstum.“


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Ricoh Europe BV DMS Division

Weitere Artikel zu Marktforschung

Matchmaker+