In Deutschland glauben 94 Prozent der Cybersecurity- und Datenschutz-Experten, dass sie sich gut oder sehr gut mit der KI-Nutzung auskennen. Doch über die Hälfte gibt selbst sensible Daten zu internen Prozessen, Mitarbeitern oder zum Unternehmen in öffentlichen KI-Tools preis.
Nach eigener Einschätzung kennen sich 53 Prozent der Expertinnen und Experten für Datenschutz und Sicherheit in Deutschland sehr gut mit KI aus, 41 Prozent noch gut. Aber mehr als die Hälfte trägt Informationen über interne Prozesse (54 Prozent), Daten oder Namen von Mitarbeitern (52 Prozent) sowie nicht öffentliche Angaben über das Unternehmen (51 Prozent) in GenAI-Anwendungen ein. Über ein Drittel (37 Prozent) gibt hier sogar Kundennamen oder -daten ein. Das sind die Haupterkenntnisse aus der Data Privacy Benchmark Studie 2025 von Cisco, für die weltweit 2.600 Fachleute für Datenschutz und Sicherheit befragt wurden – davon 200 aus Deutschland.
„Unsere Studie zeigt eine deutliche KI-Selbstüberschätzung, selbst bei Fachleuten“, sagt Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco Deutschland und Leiter der Bundesfachkommission Künstliche Intelligenz und Wertschöpfung 4.0 beim Wirtschaftsrat der CDU. „Dass man fast alles in GenAI-Tools eingeben kann, bedeutet noch lange nicht, dass man es auch sollte. Daher müssen Unternehmen in Deutschland dringend den richtigen Umgang mit den neuen Technologien schulen und kontrollieren. Sonst drohen Compliance-Probleme, Rufschädigung und Kundenverlust.“
Beim Themenfeld Datenschutz und Compliance sind sich die Befragten einig. So meinen 85 Prozent der deutschen ExpertInnen für Datenschutz und Sicherheit, dass strenge Datenschutzgesetze es Kunden erleichtern, Daten in KI-Anwendungen einzugeben. 91 Prozent sagen sogar, dass ihre Kunden nichts kaufen, wenn die Daten nicht ausreichend geschützt sind. Doch nur 48 Prozent kennen die hierzulande gültigen Regelungen dazu wirklich gut genug. Trotz dieser Unwissenheit schätzen 94 Prozent die Vorteile durch Datenschutzinvestitionen höher ein als die damit einhergehenden Kosten. Die größten Vorteile durch Datenschutz ergeben sich hier für Agilität und Innovation (77 Prozent), Vertrauen und schnellerem Vertrieb (je 76 Prozent).
Die Studie zeigt aber auch, dass besonders bei den Themen Datensicherheit und Datenschutz noch unterschiedliche Perspektiven diskutiert werden in der Haltung zu KI.
Die drei Aspekte müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen, erfordern aber technische Lösungen wie beispielsweise den Einsatz von KI-Workloads in lokalen Rechenzentren.
Ein wichtiges Thema für die deutschen Expertinnen und Experten für Datenschutz und Sicherheit ist natürlich auch KI – speziell GenAI. Den Mehrwert durch GenAI schätzen 86 Prozent als signifikant oder sehr hoch ein. Entsprechend erwarten 98 Prozent, dass Kapazitäten und Ausgaben für den Datenschutz im kommenden Jahr in Richtung KI wandern. Dabei erkennen die Befragten Risiken durch falsche oder erfundene Ergebnisse (66 %), für das geistige Eigentum (62 Prozent), Arbeitsplätze (57 Prozent) oder sogar die gesamte Menschheit (56 Prozent). Bei einem vorbeugenden AI Governance Programm sehen die ExpertInnen demnach deutliche Vorteile für die Compliance-Vorbereitung und Produktqualität (je 34 Prozent), Unternehmenskultur (33 Prozent) und Unternehmenswerte (31 Prozent). Die Ergebnisse der Studie finden im Detail finden Sie auf der globalen Micro-Site zum Report.
„Die Unsicherheit in deutschen Unternehmen bezüglich GenAI ist weiterhin groß, das zeigen Studie und Praxis“, ergänzt der Cisco-Manager Korff. „Unternehmen und auch Verwaltung befinden sich in einer permanenten Versuchsphase, die Erwartungen sind groß und der Erfolgsdruck wächst. Hier können Gesamtpakete für moderne Rechenzentren mit integrierter Cybersecurity und Data Protection für eine sichere Grundlage sorgen.“