Zudem werden die Unternehmen die Art und Weise, wie sie ihre IT-Services in Internet-Zeiten bereitstellen und somit ihr Service-Lifecycle-Management gestalten, überdenken müssen. Sie werden über die Methodik des ITSM hinaus auf Verfahren und Werkzeuge zurückgreifen müssen, um über die Herausbildung adäquater IT-Prozessketten bedarfsgerechte Services in Szene zu setzen. Das Prinzip, dass Unternehmen dabei aus dem Backend heraus werden verfechten müssen, wird das einer IT-Fabrik mit schlanken Prozessen und einer weitgehenden Prozessautomatisierung sein. Dazu sollten die Projektverantwortlichen alle Teile der Prozessketten, die die jeweiligen Services stützen, genau kennen. Nur unter dieser Voraussetzung können mit Blick auf den digitalen Geschäftsauftritt IT-Prozesse für eine flexible und stabile Servicebereitstellung optimiert und automatisiert werden.
Die Inbetriebnahme der Services und der sie stützenden IT-Prozesse ist nicht Teil der Methodik des ITIL-Regelwerks, ISO-20000-Standards und ITSM. Sie muss deshalb extra projektiert werden, indem die Services und Prozesse vorab getestet werden. Natürlich sollten im Sinne durchgehender Prozesse und Services alle Fachbereiche des Unternehmens nicht nur ins Hauptprojekt, sondern auch in diese Testphase einbezogen werden. Nur wenn alle betroffenen Abteilungen von Anfang an daran mitwirken, können durchgehende, weitgehend automatisiert ablaufende und flexibel anpassbare Services herausgebildet und bereitgestellt werden. Eine hohe Datenqualität sowie Tools für ein dynamisches Änderungs-Management, zur Orchestrierung der modellierten Prozess-schritte, zur Automatisierung der Prozess- und Serviceketten sowie für ein flankierendes End-to-End-Service-Monitoring sind dazu unerlässlich. Alle Services sollten, sofern berechtigt, über einen Servicekatalog abrufbar sein, müssen also hier zuvor eingestellt werden. Es versteht sich von selbst, dass angesichts der Schnelllebigkeit der Geschäfte im Internet die Automatisierungslogik innerhalb des ITSM von Grund auf greifen sollte, nämlich dort, wo die notwendigen Änderungen oder Anpassungen designt und konfiguriert werden.
Auch wenn das Unternehmen mit ITIL und ITSM bereits die Basis für strukturierte IT-Prozesse und IT-Services bereits gelegt hat: Viele von ihnen werden für den digitalen Geschäftsaufritt nicht daran vorbeikommen, von der bestehenden ITSM-Suite auf eine neue Version zu migrieren. Dieses Migrationsvorhaben erfordert Zeit und bindet beträchtliche Mittel. Die meisten Unternehmen werden zudem für die Durchführung dieses komplexen Projekts auf einen externen kompetenten Dienstleister zurückgreifen müssen. Mit dem progressiven Ausbau ihres digitalen Geschäftsaufritts und ihrer Geschäftsprozesse, die nie ins Stocken geraten sollten, sind die Unternehmen an einer weiteren Front gefordert. Sie werden ihre Daten vor Angriffen, die quasi von überall erfolgen können, besser schützen müssen.