Eines der größten Voice-Mail-Probleme besteht darin, dass die Nutzer in den vielen Jahren des Ausprobierens noch immer nicht herausgefunden haben, wie man einen Anrufbeantworter richtig benutzt. Die Menschen drucksen herum, stottern, wiederholen sich, murmeln, sprechen zu langsam und kommen nie zum eigentlichen Anliegen ihres Anrufs. Hat man Glück, dann hinterlässt der Anrufer seine Telefonnummer (über die der Anrufer erreicht werden kann). Die auf der Voice-Mail hinterlassene Telefonnummer klingt, wie wenn diese von einem Maschinengewehr abgegeben worden wäre. Wer hat nicht schon die gleiche Sprachnachricht mehrmals hintereinander abgespielt und nach dem x-ten Versuch immer noch nicht herausgefunden, ob die Telefonnummer einer bestimmten Stelle eine "9" oder eine "5" enthält?
Auch entspricht die Voice-Mail heute nicht mehr dem Konzept unserer Gesellschaft, die sich stetig von der reinen Grundlage der Worte zu einem Multimedia-Erlebnis weiterentwickelt. Inzwischen werden liebgewonnene Zeitungen und Zeitschriften ersatzlos von ihren Online-Äquivalenten ersetzt. Video macht bereits einen Teil unserer Arbeit und unseres Privatlebens aus. Wir leben inzwischen in der Welt der bunten Töne und da passt die Voice-Mail, als verstaubtes Relikt aus der Vergangenheit, nicht mehr hinein.
Werden die Unternehmen deshalb ihre Voice-Mail-Systeme abschaffen? Wahrscheinlich nicht! Ich sage jedoch voraus, dass die hierfür notwendigen Server verkleinert werden, weil immer weniger Menschen noch Sprachnachrichten hinterlassen. Ähnlich wie das Fax wird die Voice-Mail weniger wichtig werden und langsam durch andere effizientere Mittel des Messagings ersetzt werden.