Kommentar: lokale Netze

Wahrheiten der Netzwerker

1. April 2015, 11:59 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Kolumnist: Mathias Hein
© funkschau

Auch in der innovativen Welt der Netzwerker bestehen fundamentale Wahrheiten, die sich auch durch keine noch so revolutionäre Technologien umstoßen lassen.

An diesen Wahrheiten kommt kein Netzwerker vorbei. Es ist auch sinnlos diese Wahrheiten zu manipulieren, da sich diese Basisgrößen sowieso nicht verändern lassen.


  • Ein Netzwerk muss immer und zu jeder Tageszeit funktionieren.
  • Als Netzwerker weiß man immer zu wenig.
  • Auch bei kontinuierlicher Erhöhung der Netz- und Rechner-Ressourcen stehen im Netz immer noch zu wenig Leistungskapazitäten zur Verfügung.
  • Ein Netzwerker macht kontinuierlich Fehler. Es kommt dabei nur darauf an, dass er die Fehler immer besser macht.
  • Jede veraltete Idee wird früher oder später unter einem geänderten Namen und in einer neuen Aufmachung wieder das Licht der Welt erblicken. Dabei ist es völlig unerheblich, ob sich diese Idee in die Praxis umsetzen lässt oder nicht.
  • Absolute Perfektion beim Protokolldesign wird dann erreicht, wenn einer Idee nichts mehr hinzugefügt werden kann. Ein Protokoll wird dann zum Standard erklärt, wenn an einem Design keine guten Ideen mehr zu erkennen sind.
  • Egal wie intensiv am Problem gearbeitet wird und egal welche Priorität die jeweilige Aufgabenstellung hat, eine höhere Durchsatz-Geschwindigkeit als die Lichtgeschwindigkeit kann nie erreicht werden. Mit anderen Worten: Die Behebung gewisser Fehler oder die Lösung einer Aufgabenstellung benötigt immer einen gewissen Zeitraum zur Bearbeitung. Die hektische Beschleunigung bei der Durchführung der Aufgabe führt in der Regel zu einer Verlangsamung des gesamten Prozesses.
  • In der Regel benötigen Netzwerkprobleme zur Beseitigung erheblich mehr Zeit als ursprünglich für die Fehlerbeseitigung veranschlagt wurde.
  • Einige technische Zusammenhänge werden vom Netzwerker erst dann vollständig verstanden und deren Informationswert geschätzt, wenn er die jeweiligen Problemstellungen nach nächtelanger Arbeit vollständig in sein Netzwerkrepertoire integriert hat. Diese Zwangsläufigkeit lässt sich einem Menschen, der noch nie mit Netzen, dessen Betrieb oder der Komplexität der Aufgabenstellung befasst war, auch durch keine wortreiche Beschreibungen erklären.
  • Ein Netzwerker versucht immer mehrere separate Problemstellungen durch eine einzige komplexe Lösung zu beheben. In den meisten Fällen ist die Ursache dieser Probleme in einer schlechten Planungsidee zu suchen. Da der Netzwerker in der Regel nie mit den Planungsaufgaben betraut wird, zeichnet er auch nicht für ein schlechtes Netzwerk verantwortlich.
  • Es ist einfacher ein Problem vor sich herzuschieben als dieses endgültig zu lösen. Außerdem ist ein Netzwerker immer versucht, die Probleme auf eine höhere Ebene des jeweiligen Kommunikations-Modells zu verlagern.
  • Hat der Netzwerker die Anforderung die Parameter "Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und niedrige Kosten" auf ein Optimum zu justieren, so wird er erkennen, dass sich in einem guten Netzwerk immer nur zwei der drei Parameter realisieren lassen.
  • Die Netzwerkrealität ist immer komplizierter als sie im ursprünglichen Planungsansatz einmal erschien.

 

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