DNA als Speichermedium ist trotz der technischen Herausforderungen aus mehreren Gründen reizvoll. Vor allem kann sie diverse Probleme traditioneller Storage-Technologien lösen. So ist sie unter anderem äußerst langlebig, die Wissenschaft konnte bereits Informationen aus Jahrtausende alten DNA-Überresten ermitteln. Auch ist die molekulare Struktur der DNA universell, die Speichergrundlage änder sich mit der Zeit also nicht.
Außerdem übertrifft die Speicherdichte von DNA alles Vorangegangene. Sie ist ein dreidimensionaler Speicher, der nicht auf Fläche begrenzt ist, sondern auf ein Volumen im Nanometer-Bereich. Und auch hinsichtlich der Umwelt bringt DNA Vorteile mit sich. Ihr ökologischer Fußabdruck ist wesentlich geringer als bei herkömmlichen Speichermedien, sowohl während des Betriebs als auch bei der Entsorgung.
Wie bei vielen innovativen Ideen stellt sich auch bei DNA-Storage die Frage: Ist die Technologie zukünftig flächendeckend einsetzbar? Und wenn ja, wann? In den vergangenen Jahrzehnten haben vor allem die Medizin und die Biologie die DNA-Forschung vorangetrieben, daher sind bisher verfügbare Werkzeuge auch noch nicht für Storage-Zwecke ausgelegt. Ihre Entwicklung könnte noch viel Zeit in Anspruch nehmen.
Erste vorzeigbare Erfolge gibt es aber bereits. Das Unternehmen Catalog, das ebenfalls zur DNA Data Storage Alliance gehört, hat im Jahr 2019 den gesamten Text des englischsprachigen Wikipedia-Katalogs in DNA gespeichert, was etwa 16 Gigabyte entspricht. Jetzt ist ihr Ziel, die Maschine, die die DNA geschrieben hat, auf 125 Gigabyte am Tag zu optimieren und die Technologie massentauglich zu machen. Zumindest die Vorteile des Konzeptes sprechen für sich. Hohe Speicherdichte, langlebig und klimafreundlich. Marktforschungsunternehmen, IT-Firmen und Wissenschaft haben die Probleme erkannt, die die rasant zunehmende Datengenerierung mit sich bringt.