Rechenzentren in Smart Cities

Wie die Digitalisierung unsere Städte verändert

19. November 2018, 15:36 Uhr | Autor: Donald Badoux / Redaktion: Axel Pomper
© David Novi-123rf

Weltweit zieht es immer mehr Menschen in große Ballungsgebiete. Je mehr Städte wachsen, umso größer werden auch die Herausforderungen. Neue technologische Entwicklungen halten in Städtekonzepten Einzug, die diese Herausforderungen bewältigen sollen. Die Digitalisierung bildet hier keine Ausnahme.

Das „Smart“ in der Smart City steht vor allem für neue digitale Errungenschaften, die Lösungen für zeitgenössische städtische Herausforderungen liefern und das Leben ihrer Bewohner einfacher machen sollen.

Die Stadt der Zukunft ist nachhaltiger, sauberer, sicherer und intelligenter als je zuvor. Gerade im Hinblick auf ein zunehmendes Bewusstsein für die Umwelt sowie auf das Bevölkerungswachstum bietet die Smart City vielseitige Lösungsansätze, um Umweltschutz, Wohnverhältnisse und Verkehrsaufkommen effizient zu regulieren und zu optimieren.  In der Smart City kommunizieren intelligente Autos mit intelligenten Häusern, intelligente Häuser mit intelligenten Dienstleistungsanbietern und intelligente Dienstleistungsanbieter wiederum mit intelligenten Geräten jedes einzelnen Bewohners. Das Konzept Smart City beschreibt also eine Vision, in der alle Akteure und Institutionen miteinander verwoben und vernetzt sind und ihre Bewohner dadurch auf alle Angebote und Dienste in der Stadt zu jeder Zeit und überall zugreifen können.

Was wie eine Utopie klingt, ist die Realität, die gerade entsteht. Und wie bei jeder bahnbrechenden Entwicklung will das Fundament gut gelegt sein. Im Fall der Smart City besteht dieses Fundament aus digitalen Infrastrukturen, die den Datenfluss – also die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten des Gesamtsystems – erst ermöglichen. Mithilfe dieser Infrastrukturen können Daten aggregiert, sinnbringend ausgewertet und relevante Informationen miteinander verknüpft werden. Echtzeit-Informationen über Energieverbrauch, verkehrstechnische Auslastung, Bewegungsströme oder sogar medizinische Notfälle werden gesammelt und an einen zentralen IT-Infrastruktur-Knotenpunkt, wie etwa die Cloud oder ein Rechenzentrum, zur Auswertung weitergegeben.

In der Praxis sieht das beispielsweise so aus: Intelligente Straßenlaternen helfen dabei, den Energieverbrauch der Stadt zu regulieren, indem sie nur dann angehen, wenn tatsächlich jemand auf der Straße ist. Mithilfe von Sensoren kommunizieren die sogenannten „Smart Street Lights“ auch mit intelligenten Autos. Kommt es beispielsweise zu einem Verkehrsunfall, wird ein Signal an die Straßenlaterne gesendet, die wiederum als Notrufsäule fungiert und einen Krankenwagen anfordert. Registriert die Laterne an bestimmten Stellen überproportional viele Unfälle, können die gesammelten Daten außerdem dabei helfen, die Verkehrsregelung neu anzuordnen und zu großer Auslastung somit entgegenzuwirken.

Die Bedeutung von IT-Infrastruktur zeigt sich, wenn man sich diese Kommunikationsstränge genauer ansieht. In diesem Prozess sind eine Reihe von Akteuren, wie etwa das Krankenhaus, der Autohersteller oder auch das Verkehrsamt der Stadtverwaltung, involviert. Aber wie und wo kommen diese Akteure überhaupt zusammen? Die Antwort: vor allem mithilfe neutraler Plattformen. Neutrale Anbieter, wie Rechenzentren, stellen eine Plattform bereit – sei es über Colocation oder Cloud-basierte Services – an der die Kommunikationsstränge unterschiedlichster Akteure in der Smart City zusammentreffen. Der Begriff „Smart City“ ist daher etwas irreführend. Eine bessere Beschreibung wäre „intelligent, interconnected“ City. Über „Interconnection“, also über die direkte und schnelle Verbindung zwischen den Akteuren, die die Leistungen des Rechenzentrums in Anspruch nehmen, werden die gesammelten Daten in Form von Fragen zusammengeführt, im Rechenzentrum analysiert und sozusagen als Antwort wieder an das betreffende smarte Gerät zurückgesandt. Betrachtet man die einzelnen smarten Geräte sinnbildlich als Sinnesorgane und ausführenden Gliedmaßen im Organismus „Stadt“, steht das Rechenzentrum für das Gehirn der Stadt von morgen.

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