Internet of Things

Wird das Internet der Dinge das Internet lahmlegen?

3. Februar 2017, 12:30 Uhr | Autor: Axel Rosenberg / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Big Data im Überblick

Das ganze Dilemma liegt zum Teil in der Natur der Daten begründet: Die einzelnen Datenpunkte sind isoliert irrelevant. Aber in der Summe kann das Informationsmosaik Probleme wie durch ein Wunder lösen. Je mehr Daten Sie behalten, desto besser.

Beispiel Energieverbrauch: Eine Software, die Ihren Zähler alle 15 Minuten abfragt, kann laut der Studie „Got Data? The Value of Energy Data Access to Consumers“ im Allgemeinen den Gesamtverbrauch analysieren. Eine Software, die den Zähler jede Sekunde abfragt, kann die wichtigsten Verbraucher eindeutig identifizieren. Und bei einer Abfrage alle millionstel Sekunden kann sogar eine einzelne Lichtquelle identifiziert werden. Je detaillierter die Daten sind, desto mehr Emissionen und Kosten können Sie einsparen.

Die Menge der Zahlen erreicht jedoch schnell astronomische Dimensionen. Durch einen einzigen Bericht eines intelligenten Zählers („Smart Meter“) kann eine Datenmenge von 50 bis 100 Kilobit entstehen. Beim Abfragen aller Haushaltszähler in New York würde demnach z. B. ein Datenvolumen von 1,24 Exabyte entstehen; und das wären nur die Rohdaten. In dieser Menge sind weder die Daten berücksichtigt, die durch das Analysieren der Informationen oder durch die Programme entstehen, die personalisierte Tipps zum Einsparen von Strom berechnen, noch sind hierbei gewerbliche Verbraucher berücksichtigt. Durch das lokale Aufbewahren und Analysieren von Daten und die daraus resultierenden Reaktionen lassen sich daher potenziell bessere Ergebnisse zu niedrigeren Kosten erzielen.

Netzwerke entwickeln sich eher mit linearer Geschwindigkeit. Laut Akamai, weltweit einer der größten Anbieter für die Auslieferung und Beschleunigung von Online-Anwendungen und -Inhalten, erhöhen sich die weltweiten Breitbandgeschwindigkeiten jedes Jahr um ca. 10 Prozent bis 15 Prozent. (Der Netflix Speed Index zeigt eine Übersicht über die Geschwindigkeiten verschiedener Internetanbieter in verschiedenen Ländern.) Warum? Wegen der Kosten. Die Verbesserung der Breitbandgeschwindigkeit erfordert neue Geräte, die Entwicklung von Software und die Einstellung neuer Mitarbeiter.

Daten sind vielleicht kostenlos. Revolutionäre Komprimierungsalgorithmen und neue Multiplexer nicht.

Gleichzeitig müssen aber viele IoT-Geräte in Echtzeit reagieren. Ein intelligentes Beleuchtungssystem, das sich erst selbst dimmen kann, nachdem es ein Signal von der Zentrale bekommen hat, ist nicht wirklich intelligent. Stattdessen erwarten wir ein Beleuchtungssystem, das sich selbst dimmt, wenn alle den Raum verlassen haben, das das Umgebungslicht berücksichtigt oder einen Filialleiter darüber informiert, dass gerade ein Werbeaufsteller mit Windeln in Gang 5 zusammengebrochen ist. Und hier wird schnell deutlich, dass die lokale Datenverarbeitung wesentlich besser für diese Aufgaben geeignet ist als die Cloud.

„Viele IoT-Daten werden zur Steuerung eingesetzt, also sollten sie sich auch in der Nähe der Steuerung befinden“, so David Floyer, President der Analyse-Firma Wikibon. „Analysieren Sie die Daten lokal und senden Sie nur einen Snapshot.“

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