Drei Jahre nach seinem Entstehen gerät der Neue Markt, an dem im Jahr 2000 bereits 300 Firmen notierten, in eine ernste Krise: Die Dot.Com-Euphorie begann zu verfliegen, mangelnde Management-Fähigkeiten der Gründer und unzureichende Business-Pläne stoßen nun auf Kritik. Der Internet- und Telefonie-Anbieter Gigabell meldet im September als erstes NEMAX-Unternehmen Insolvenz an. Innerhalb eines Jahres sinkt der Neue-Markt-Index um 20 Prozent. Erschreckend ist für viele, mit welcher Dreistigkeit die börsennotierten Firmen, beispielsweise mit getürkten Ad-Hoc-Meldungen, die Anleger zu täuschen versuchen. Doch das Gewitter hat auch eine reinigende Wirkung, wie CRN-Chefredakteurin Evi Hierlmeier feststellt: »Plötzlich besinnt sich die New Economy auf die Werte der Old Economy: Organisches Wachstum, eine handfeste Produktstrategie, vorzeigbare Referenzkunden, schlüssige Geschäftsmodelle und die Qualität des Managements sind gefragt.« Für den NEMAX kommt das Umdenken zu spät, die Deutsche Börse wird drei Jahre später das Segment schließen.