Flugzeuge aus dem Drucker

3D-Druck zwischen Revolution und Skepsis

9. Juni 2016, 8:48 Uhr | Peter Tischer

Während sich 3D-Druck in den kommenden Jahren vor allem in der Industrie durchsetzen wird, haben die neuen Output-Technologien bei den Bürgern noch ein zwiespältiges Image.

Wer 2030 in ein Flugzeug steigt, könnte mit Transportmitteln aus dem 3D-Drucker reisen. Denn wie eine aktuelle Bitkom-Befragung unter 102 Vorständen und Geschäftsführern aus der Luftfahrt-Branche zeigt, rechnet jeder zweite Befragte (51 Prozent) damit, dass sich die Herstellung von Flugzeugen oder Flugzeugteilen im 3D-Druck-Verfahren bis dahin durchsetzen wird. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder ist sich sicher: »Der 3D-Druck kann die Flugzeugherstellung von Grund auf revolutionieren.« Additive Verfahren würden die Fertigung auch hochkomplexer Formen in hoher Geschwindigkeit und zu überschaubaren Kosten erlauben. Gleichzeitig verbessere man dadurch oft die Materialeigenschaften und spare Gewicht. Zudem sind 70 Prozent der Befragten der Meinung, dass künftig der 3D-Druck von kleinen Ersatzteilen direkt am Flughafen verbreitet sein wird. Bislang müssen Fluggesellschaften Ersatzteile an den Flughäfen vorhalten oder bei Bedarf aufwändig heranschaffen. »Die Herstellung von Ersatzteilen direkt am Flughafen wird die hohen Kosten für Lager und Logistik deutlich senken«, erklärt Rohleder. 3D-Druck könne damit zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Airlines werden.

Neben 3D-Druck wird auch Industrie 4.0 laut der Befragung in Zukunft eine wichtige Rolle in der Luftfahrtindustrie spielen. Mit 64 Prozent gehen rund zwei Drittel der Manager davon aus, dass sich die Produktion in der Luftfahrt mit Hilfe digitaler Technologie selbst organisiert und weitgehend automatisiert abläuft. Digitale Simulationen von Prototypen werden nach Meinung von 91 Prozent der Befragten bis 2030 zum Standard gehören.


  1. 3D-Druck zwischen Revolution und Skepsis
  2. Diffuse Ängste

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