Display-Technologie

3D, TFT oder OLED für die Industrie?

11. November 2013, 17:18 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Trends: 3D oder transparente Displays (noch) kein Thema

Bild 4. Ein Trend sind sogenannte „Stretched Displays“ wie hier ein 14,9-Zoll-Display im Bildformat 16:3. (Bild: KOE Europe)
Bild 4. Ein Trend sind sogenannte „Stretched Displays“ wie hier ein 14,9-Zoll-Display im Bildformat 16:3. (Bild: KOE Europe)

Ein großes Interesse an 3D-Displays oder transparenten Displays im industriellen Umfeld kann derzeit kein Anbieter erkennen. Oliver Gropp von HY-LINE Computer Components bezeichnet diese Displays als interessant, aber nicht als applikationsrelevant.

Ein Wachstumspotenzial, wenn auch erst in Zukunft, sieht Gleichmann bei den 3D-Displays. Die Bedingung ist aber, dass keine zusätzlichen Brillen benötigt werden, wie das bei den meisten Fernsehern der Fall ist. Der Display-Hersteller NLT hat dazu etwa eine Technik entwickelt, die über interne Linsen jeweils ein Bild für das linke und das rechte Auge liefert. Allerdings gibt es momentan nur ein 7,2-Zoll-Display mit dieser Technik, für eine geplante 12,1-Zoll-Version fehlt noch die Nachfrage.

Auch wenn sich das Interesse der Industrie an OLED- oder 3D-Displays in Grenzen hält und wohl erst in Zukunft relevant wird, gibt es ganz aktuelle Trends. Einer davon ist, dass immer größere und besser auflösende Displays verwendet werden.

Data Modul gibt etwa an, dass im Medizin- und Industriebereich die 15-Zoll-Größe immer häufiger überschritten werde. Außerdem würden mehr weitformatige Displays wie 15,6 Zoll, 18,5 Zoll oder sogar 21,5 Zoll eingesetzt. Konrad Szabo nennt dazu das konkrete Beispiel eines Automaten-Herstellers, der vor einigen Jahren noch eine passive 2×16-stellige alphanumerische Anzeige einsetzte und mittlerweile ein 22-Zoll-TFT-Display benötigt. Der Grund dafür ist, dass mehr Informationen in seinem Bereich angezeigt werden und damit auf das Display passen müssen.

Diesen Trend sieht auch Rutronik. Michael Eger nennt hier ein interessantes Beispiel: Ein Kunde, der aktuell ein 3,5-Zoll-Display verwendet, wolle beim neuen Design gern ein 4,3-Zoll-Display. Vorausgesetzt die Leistungsaufnahme steigt nicht.

Um eine möglichst geringe Leistungsaufnahme geht es natürlich oft in der Industrie. Avnet Embedded setzt hier zum Beispiel die stromsparende Memory-TFT-Technik von Sharp. Einen weiteren Trend sieht Michael Marks von Avnet Embedded in komplett fertigen Systemen, die aus TFT, Touch-Modul und Schutzglas bestehen und fertig verarbeitet sind.

Hohe Auflösung und stabile Blickwinkel: Diese Vorteile bieten die IPS-Technik (In-Plane Switching) und die MVA-Technik (Multi-Domain Vertical Alignment). Hier sieht Glyn einen weiteren Trend.

Von den „Stretched Displays“ erhofft sich Gerhard Becker von Gleichmann Elec-tronics einiges (Bild 4). Dabei handelt es sich um langgezogene Displays mit einem Seitenverhältnis von 21:3, 16:3 oder 14:5. Dieses bisher im Bereich der Spielautomaten beheimate Format schafft es offensichtlich immer häufiger in Anzeigen im öffentlichen Raum wie etwa in Restaurants, auf Messen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Einen weiteren Trend sieht Gleichmann noch bei den Schnittstellen. Hier kündigen die Display-Hersteller nun an, den „Embedded DisplayPort“ (eDP) mit anzubieten. Diese Schnittstelle soll die LVDS-Schnittstelle ergänzen, da zum Beispiel Intel-Prozessoren kein LVDS mehr unterstützen.


  1. 3D, TFT oder OLED für die Industrie?
  2. Überflieger Touch-Display
  3. Wann kommen die OLEDs?
  4. Trends: 3D oder transparente Displays (noch) kein Thema
  5. Neue Anwendungen in Sicht?
  6. Das Ende der Leuchtstoffröhre
  7. Stabile Preise
  8. Distributor = Distributor?

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