Weil sie ein zu großes Medienecho versursachte, musste ein Amerikaner die Versteigerung seines »von einem Geist besessenen« MacBook Air auf eBay vorzeitig beenden - beim Stand von über 6.000 Dollar.
Seit die Auktionsplattform eBay 1995 an den Start ging, tauchen immer wieder reichlich skurille Auktionen auf. Manches davon hat wirklich Seltenheitswert, wie etwa der VW Golf von Kardinal Josef Ratzinger oder eine Locke von Elvis Presley, bei anderen Produkten dient die außergewöhnliche Hintergrundgeschichte wohl eher dazu, das Produkt interessanter zu machen und so den Preis in die Höhe zu treiben. In diese Kategorie fällt wohl auch der aktuelle Fall des amerikanischen eBay-Nutzers »wfatzinger«. Er hat ein »von einem Geist besessenes« MacBook auf eBay zur Versteigerung eingestellt. Laut seiner Beschreibung hatte er das Gerät zufällig eine Nacht lang bei Vollmond auf einem Friedhof neben einer ehemaligen Nervenheilanstalt vergessen. Seither wird das MacBook angeblich von dunklen Mächten gesteuert. Der Artikelbeschreibung zufolge äußert sich dies etwa darin, dass es immer wieder von selbst die Klappe öffne, als wolle es sprechen. Zudem klemme sich die verhexte Apple-Kiste ab und an sogar einen Stift zwischen Display und Tastatur und schreibe auf diese Weise verwunschene Botschaften auf Zettel. Als wäre das nicht schon mysteriös genug, hat das verfluchte MacBook dem Anbieter zufolge auch einen ganz eigenen künstlerischen Geschmack. So habe das Notebook von selbst das Desktophintergrundbild gegen »furchteinflößende Fratzen« ausgetauscht. Auch die iTunes-Bibliothek wurde demnach vollständig gegen düstere Songs klassiker Komponisten und von Gothic-Bands ausgetauscht. Aber auch im Haus der Familie und in der Nachbarschaft geschehen seit der Verwünschung des MacBooks regelmäßig komische Dinge, wie etwa spontane Selbstentzündungen von Mülltonnen.
Als die komischen Zwischenfälle ihm zu unheimlich wurden, wollte wfatzinger dem Treiben ein Ende bereiten. Dazu begab er sich in den nächsten Apple Store und bat die Mitarbeiter an der Genius Bar, seinem MacBook den Teufel auszutreiben. Statt den gewünschten Exorzismus für sein Gerät zu bekommen wurde der Besitzer nach einigen Diskussionen allerdings von Security Guards herauskomplementiert. Daraufhin will er sich an ein Medium gewendet haben. Die mit der Geisterwelt offenbar wohlvertraute Dame habe ihm bestätigt, dass der Rechner tatsächlich vom unruhigen Geist eines ehemaligen Insassen der Nervenklinik besessen sei. Allerdings habe auch sie ihn nicht wieder austreiben können. Stattdessen empfahl sie dem Besitzer, den Geist durch das Abbrennen von Räucherstäbchen und das Vorsingen positiver Lieder zu besänftigen. Danach wurde der Spuk besser und der Geist im MacBook sogar zum Freund der Familie. Jetzt brauche man allerdings den Platz und habe sich daher entschlossen, das MacBook zu verkaufen – inklusive der düsteren Foto- und Liedersammlung des Geistes.
Die Hoffnung des Verkäufers, mit dieser Geschichte noch etwas mehr Geld für das acht Jahre alte Gerät herauszuschlagen ging erstaunlich gut auf. Besonders nachdem einige lokale und nationale Medien darüber berichtet hatten, stieg die Zahl der Gebote rapide an. Schnell war die Marke von 5.000 Dollar überschritten, für die sich die Bieter auch zwei nagelneue MacBooks kaufen hätten können. Letztlich wurde die Aufmerksamkeit jedoch so groß, dass sie dem Verkäufer zum Verhängnis wurde. Ein Mitarbeiter der Auktionsplattform rief bei wfatzinger an und forderte ihn dazu auf, die Auktion zu beenden. Der Verkäufer beugte sich und muss somit auf über 6.000 Dollar verzichten und weiterhin mit dem irren MacBook-Geist leben. Viel schlimmer aber noch: Da er sich nun wieder kein Windows-Gerät leisten kann, muss er auch weiterhin im verfluchten Apple-Ökosystem gefangen bleiben.