Dass sich der Aufpreis eines "Gold-"Netzteils gegenüber einem deutich billigeren "80 Plus" bzw. "80 Plus Bronze" oder "80 Plus Silver" durch die Energieeinsparung jemals amortisiert, ist eher unwahrscheinlich. Allenfalls bei extrem leistungshungrigen Rechnern, die zudem im Dauerbetrieb arbeiten, mag die Rechnung mit dem spitzen Bleistift aufgehen.
Zielführender ist da der ideelle Ansatz, Energie zu sparen, wo immer man Energie sparen kann. Und dass die Verlustleistung eines Netzteils verschwendete Energie ist, steht wohl außer Frage. Allerdings muss man dann konsequenterweise die Frage aufwerfen, ob solch ein "Gold"-Netzteil aufgrund des höheren Aufwandes bei der Herstellung, in seiner Gesamtenergiebilanz wirklich besser ist als ein schnödes "80 Plus"-Pendant.
Das führt uns jedoch direkt zu einem höchst egoistischen Ansatz, der auf jeden Fall für Gold spricht: 80-Plus-Gold-Netzteile gibt es derzeit ausschließlich von namhaften Herstellern, bei denen sie zudem zu den Top-Modellreihen zählen. Letztendlich darf man also davon ausgehen, dass die hohen Preise nicht nur geschicktem Marketing geschuldet sind, sondern tatsächlich auch mit hochwertiger Technik und feinsten Bauteilen gerechtfertigt sind.
Und noch ein höchst eigennütziger Punkt spricht für die "Goldstücke": Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass vergleichsweise wenig Abwärme im Netzteil abfällt. Wenig Abwärme bedeutet, dass wenig Kühlung erforderlich ist. Und wenig Kühlung sorgt wiederum für wenig Lüftergeräusch. Zumindest theoretisch. Praktisch umsetzen konnten das vor allem die Netzeile von Seasonic und Enermax, deren Lüfter selbst bei Volllast kaum wahrnehmbar sind.