Da aber auch leistungsfähige Grafikkarten mächtigen Stromhunger an den Tag legen, sind zwei Schienen mitunter nicht ausreichend. Schließlich verlangt eine richtig flotte Gaming-Grafikkarte unter vollem Stress ganz alleine schon nach 20 Ampere. Somit wird hier nochmals mindestens eine 12-Volt-Schiene erforderlich, die dann folgerichtig mit "12V3" bezeichnet wird. Ab 600 Watt Leistung ist sogar üblich, noch eine vierte Schiene ("12V4") hinzuzufügen.
Damit wird die ganze Angelegenheit jedoch etwas unübersichtlich zumal so mancher Netzteilhersteller bereits die 12V2-Schiene mit einem PCIe-Stecker für Grafikkarten versieht. Müssen sich aber eine leistungsstarke Grafikkarte und CPU eine Schiene teilen, kommt es schnell zur Abschaltung. Der Rechner stürzt bei starker Belastung – insbesondere bei 3D-Spielen unvermittelt ab.
Deshalb gilt es darauf zu achten, die Grafikkarte mit mindestens einer eigenen 12-Volt-Schiene (z.B. 12V3 oder 12V4) zu versorgen. Ein genaues Studium des Handbuchs ist dafür unvermeidbar. Immerhin war bei jedem Netzteil dieses Tests eindeutig zu klären, welcher PCIe-Anschluss zu welcher Schiene gehört – wenn auch nicht immer auf den ersten Blick.
So richtig genau nehmen es die meisten Netzteilhersteller mit der 21-Ampere-Grenze nicht. So liefern die Stromquellen von bequiet und Enermax bis zu 25 Ampere pro Schiene, Antec gar satte 40 Ampere.