CRN-Exklusivgespräch mit CEO Gustavo Möller-Hergt

Also will mehr Amazon wagen

26. Februar 2015, 10:00 Uhr | Martin Fryba
CEO Gustavo Möller-Hergt: »Wir definieren uns nicht als Distributor, sondern als europäischer B-2-B-Marktplatz«
© ICT CHANNEL

Digitale Marktplätze für Server, Software und Services: So sieht die Zukunft des ITK-Handel aus, in die Gustavo Möller-Hergt den Also-Konzern führen will. Aus dem Broadline-Distributor soll im Zeitalter des Cloud Computing ein europäischer B-2-B-Marktplatzanbieter werden.

Mit sichtlicher Genugtuung präsentierte ein bestens aufgelegter Also-CEO auf der Bilanzpressekonferenz in Zürich nicht nur die Zahlen des vergangenen Jahres. Gustavo Möller-Hergt nutzte die Gelegenheit auch, um eine Bilanz seiner vierjährigen Umbauarbeit bei Europas drittgrößtem Distributions-Konzern zu ziehen. Dem ehemaligen Generalbevollmächtigten der Warsteiner-Brauerei hatten einige alte Hasen in der deutschen Distribution bei seiner Amtsübernahme 2011 nicht viel zugetraut. Das beflügelte offenbar erst recht einen ohnehin an Ehrgeiz nicht sparsamen Manager, der auf die Frage, was Also besser mache als Broadliner wie Ingram Micro oder Tech Data, recht salopp antwortet: »Das sind nicht unsere Wettbewerber«. Auffallend oft fallen beim Also-CEO dagegen Vergleiche mit der Bertelsmann-Tochter Arvato. Der Dienstleistungskonzern ist für viele Industrien der verlängerte Vertriebs-, Marketing- und Logistikarm, der mit großer technologischer Kompetenz als idealer Multi-Channel-Provider für das Business-Prozess-Outsourcing gilt. Digitale Absatzförderung – einerseits für Produkte, andererseits für hochkomplexe ITK-Lösungen, die Systemhäuser ihren Kunden in verschiedenen Bereitstellungsvarianten wie reinen Cloud-Bezug oder weiterhin klassisch On-Premise zur Verfügung stellen: Also will überall mit diversen, hocheffizienten digitalen Plattformen quasi als eine Amazon im ITK-Handel fungieren.

»Wir sind kein Box-Mover, sondern ein Marketplace für das B-2-B-Segment«, sagt Möller-Hergt. Die Rolle eines Grossisten im digitalen Zeitalter sei die eines »Enablers«, für die der Manager kein adäquates deutsches Wort finden könne. Letztlich geht es hier die um die Befähigung der Reseller, dass sie ihren Anwenderkunden modernste Technologien zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten und in allen Phasen der Realisierung komplexer Lösungen zur Seite stehen können. Value Added Distributoren arbeiten seit Jahren so, mit durchaus unterschiedlichem Erfolg.


  1. Also will mehr Amazon wagen
  2. Broadline-Distribution die Basis
  3. Gewinn mehr als verdoppelt
  4. Mehr als 74 Millionen Euro investiert

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