Das Flaggschiff könnte demnach dem Distributor Comline also ein weiteres Umsatzwachstum bescheren. Denn bereits im vergangenen Jahr hat der Spezialdistributor kräftig zulegen können: Um 30 Prozent stiegen die Erlöse der Flensburger auf einen Umsatz von 324 Millionen Euro. Erstmals hat der Grossist damit die 300-Millionen-Euro-Umsatzhürde geknackt. Und fragt man Comline-Manager Borm, welche Bereiche denn im Wesentlichen dieses Wachstum angetrieben haben, gibt es nur eine Antwort: »Apple!« Und zwar alle Bereiche, wie der Marketingchef der Firma schnell nachschiebt. Comline setzte gleichermaßen erfolgreich Macbooks und iPads ab und hat mit dem Smarthome-Geschäft rund um Apples Homepod bereits neue Ausbaufelder definiert. Ein wesentliches Erfolgsrezept ist, dass Comline über sein CTO-Tool den Wunsch nach individualisierten Konfigurationen nachkommt. »Apple-Standard-Konfigurationen werden woanders womöglich häufiger verkauft, wir machen einen Großteil unserer Apple-Rechner-Umsätze über CTO «, berichtet Borm. Vicentini rechnet auch beim neuen iMacPro mit großem Interesse am CTO-Service: »Gerade die Kreativen bevorzugen individuelle Lösungen. Und unser CTO-Konfigurator gepaart mit unserer Expertise bietet hier einzigartige Möglichkeiten für die Kunden«, ist er überzeugt.
Neuerdings testet Comline seinen »CTO Finder« auch im PoS-Einsatz: Beim Apple-Spezialisten Gravis ist das Tool als »CTO@Store« derzeit im Testbetrieb. Der Berater in der Filiale kann somit mit Kunden vor Ort über das Pad oder ein Terminal-System die gewünschte Konfiguration zusammenstellen. »Wir erleichtern den Händlern das Verkaufen im Laden durch unser Tool, das Preise in einem Click anpassen kann und auch Lieferzeiten blitzschnell errechnet«, erläutert Vicentini. Johannes Borm ergänzt: »Die Digitalisierung ist ein Top-Thema für uns und wir entwickeln im Rahmen unserer Digital-First-Strategie immer neue Tools, welche die Fachhändler als individuelle Services anbieten können.« Schließlich gelte auch im Apple-Channel: Eine Differenzierung nur über den Preis genügt nicht mehr.
Zuguterletzt profitieren alle Apple-Partner davon, dass der Hersteller inzwischen seine Lieferprozesse in den Channel deutlich besser im Griff hat. Während bis vor einigen Jahren die Partner oftmals mit Verfügbarkleitsproblemen bei Apple-Produkten kämpften, attestiert Borm nun eine deutlich spürbare Verbesserung: »Apple steuert die Lieferketten sehr gut.«