Printerumfrage 2014

Der Handel setzt aufs falsche Pferd

2. Juni 2014, 14:11 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wertvoller »Müll« aus dem Laser-Drucker

Zum Druckerservice sollte auch die Entsorgung zählen - schon im eigenen Interesse des Resellers. (Grafik: Dokulife / Brother)
Zum Druckerservice sollte auch die Entsorgung zählen - schon im eigenen Interesse des Resellers. (Grafik: Dokulife / Brother)

Dass die schöne Theorie des gefühlten ökologischen Bewusstseins und die Praxis des eigenen Handelns natürlich nicht immer übereinstimmen müssen, zeigen gleichzeitig andere Zahlen rund um die umweltfreundliche Entsorgung alter Tinten- und Tonerkartuschen aus der Umfrage. Zumindest wenn sie keinen konkreten monetären Nutzen erkennen, sind viele Verbraucher, Firmen und auch Händler derzeit nicht bereit, eventuell nötige Zusatzleistungen wie eine fachgerechte Entsorgung für den Umweltschutz zu erbringen. Dabei bieten einige Hersteller inzwischen kostenlose Rücknahmesysteme an. In manchen Fällen können Fachhandel und Kunden mit den leeren Kartuschen sogar noch bares Geld verdienen. Ein Umstand, der sich noch immer nicht überall herumgesprochen hat.

Rund die Hälfte aller befragten Privatnutzer in Deutschland und Österreich geben an, dass sie Tinten- und Tonerkartuschen über den Hausmüll entsorgen. Die Schweizer sind hier weiter. Bei ihnen wirft nur ein Drittel die wertvollen Rohstoffe in den Hausmüll. Bedenkt man, dass laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Europa jedes Jahr über 60 Millionen Tintenpatronen und Tonerkartuschen verkauft werden, von denen rund ein Drittel in die DACH-Region geht, werden hier also jährlich Millionenwerte an Rohstoffen im wahrsten Sinne des Wortes in der Hausmüllverbrennung »verheizt«.

Etwas besser sieht die Rückgabe- und Recyclingbilanz immerhin bei den Unternehmen aus. Nur rund ein Drittel der deutschen Betriebe bis zu zehn Mitarbeitern werfen leeres Druckerverbrauchsmaterial in den Hausmüll. Je größer die Unternehmen sind, desto geringer wird dieser Anteil. Ein Grund hierfür ist, dass in kleineren Betrieben (77 Prozent) noch mehr Tintenstrahldrucker eingesetzt werden, als bei großen Firmen (64 Prozent). Gerade bei dieser Art von Geräten sind meist die Mitarbeiter selbst für das Auswechseln der Patronen zuständig. Da ihnen der Aufwand für die kostenlose Rücksendung zu hoch ist, oder sie schlichtweg nichts von dieser Möglichkeit wissen, werfen sie die leeren Patronen lieber direkt in den nächstgelegenen Mülleimer.


  1. Der Handel setzt aufs falsche Pferd
  2. Wertvoller »Müll« aus dem Laser-Drucker
  3. Einheitliche Rückgabesysteme fehlen
  4. Handel verschläft Rückgabe-Prämien

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