Printerumfrage 2014

Der Handel setzt aufs falsche Pferd

2. Juni 2014, 14:11 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Einheitliche Rückgabesysteme fehlen

Gerade bei kleineren Unternehmen bietet die Tonersammlung noch viel Potential. (Grafik: Dokulife / Brother)
Gerade bei kleineren Unternehmen bietet die Tonersammlung noch viel Potential. (Grafik: Dokulife / Brother)

Ein anderes Bild bietet sich da schon bei Tonerkartuschen für Laserdrucker. Nur rund 15 Prozent der Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern entsorgen auch diese komplexer aufgebauten Zubehörteile im Hausmüll. Bei den Unternehmen zwischen 51 und 250 Mitarbeitern tun dies nur 8 Prozent, bei Großunternehmen sogar nur 4 Prozent. Dieses scheinbar höhere Umweltbewusstsein hat mehrere handfeste Gründe: Einerseits reduzieren die Unternehmen durch die Rückgabe große Mengen an Restmüll und verbessern ihren ökologischen Fußabdruck. Noch viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass sich mit den leeren Kartuschen Geld verdienen lässt, da sie in der Herstellung wesentlich aufwendiger und teurer sind als Tintenpatronen. Wegen des hohen Materialwertes loben nicht nur einige Druckerhersteller Prämien für die leeren Kartuschen aus, auch Drittanbieter und freie Broker kaufen diese an. Anschließend werden die Kartuschen von den Herstellern oder Drittanbietern wieder befüllt und erneut dem Kreislauf zugeführt.

Über alle Unternehmensgrößen hinweg sammeln deshalb inzwischen laut der Umfrage rund drei Viertel der Firmen leere Tonerkartuschen zur weiteren Verwertung. Je größer die Firmen sind, desto besser ist die Rückgabe meist organisiert und desto eher profitiert davon aktuell der Servicepartner. Bei rund einem Drittel läuft das über eigene Sammelbehälter. Weitere jeweils fast 20 Prozent nutzen direkt vom Servicepartner oder von einem Drittanbieter zur Verfügung gestellte Sammelbehälter. Bei knapp der Hälfte der Unternehmen über 50 Mitarbeitern holen die Servicepartner anschließend die Kartuschen ab. Bei etwas über 20 Prozent der Firmen werden sie von Drittanbietern abgeholt. Weitere rund 15 Prozent schicken sie direkt an die Hersteller zurück. Die kleineren Unternehmen verkaufen ihre leeren Kartuschen hingegen vorzugsweise an Broker oder Drittanbieter.

Auch wenn ein großer Teil der selbst gesammelten Kartuschen somit an die eigenen Servicepartner zurückgegeben wird, lassen sich die Reseller damit potentiell den direkten Zugriff auf etwa die Hälfte der wertvollen Kartuschen entgehen. Lediglich bei Großunternehmen über 250 Mitarbeitern sichern sich die Reseller den größten Anteil am Rückgabegeschäft. 43 Prozent der Befragten CIOs aus solchen Firmen geben an, dass ihnen ihr Servicepartner selbst entsprechende Sammelbehälter zur Verfügung stellt, die sie nutzen. Von den Firmen mit weniger als 10 Mitarbeitern bekommen hingegen nur elf Prozent entsprechende Behälter von ihren Servicepartnern.


  1. Der Handel setzt aufs falsche Pferd
  2. Wertvoller »Müll« aus dem Laser-Drucker
  3. Einheitliche Rückgabesysteme fehlen
  4. Handel verschläft Rückgabe-Prämien

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