Damit zeigt die Umfrage deutlich, dass Reseller insbesondere bei kleineren, aber auch bei größeren Unternehmen, noch viel potentielles Geschäft mit leeren Kartuschen verschenken. Obwohl 91 Prozent der Händler die Drucker-Hardware vertreiben auch entsprechendes Zubehör im Angebot haben, nehmen bislang nur gut zwei Drittel auch leere Patronen und Kartuschen zurück. Dass sich die Rücknahme aber durchaus lohnt, zeigen diejenigen Reseller, die bereits aktiv Rücknahmesysteme anbieten. 73 Prozent von ihnen nehmen deshalb sogar Verbrauchsmaterial zurück, das sie selbst nicht verkauft haben. Fast alle diese Händler nutzen gleich mehrere Zugangs-Quellen für ihren Toner: 60 Prozent bekommen Kartuschen direkt vom Kunden angeliefert. Fast genauso viele Entnehmen sie selbst beim Kunden, wenn sie dort im Rahmen ihres Servicevertrags Verbrauchsmittel austauschen. 42 Prozent bekommen außerdem Toner über Sammelbehälter, die sie bei den Kunden aufstellen.
Etwa die Hälfte des auf diesen Wegen eingesammelten Leer-Materials senden die Reseller an die Hersteller. Mehr als ein Drittel der Reseller bekommt laut eigener Aussage dafür eine Vergütung. Da nicht alle Hersteller für die Leerkartuschen bezahlen, verkaufen oder versteigern 38 Prozent der Reseller die zurückgegeben Ware an Broker. Dies hat für sie zudem den Vorteil, dass die Kartuschen meist nicht noch nach Herstellern sortieren müssen. Nur 4 Prozent der Reseller befüllen die Ware selbst wieder, doppelt so viele sehen die Rücknahme als reine Serviceleistung und werfen die Kartuschen in den Müll. Nur die wenigsten Reseller geben etwas von den Extraeinnahmen durch die leeren Toner an ihre Kunden ab.
Letztlich können Reseller ihren Kunden durch die Rücknahme also auf mehreren Wegen Mehrwerte bieten und gleichzeitig noch selbst davon profitieren. Die Kundenbindung wird durch die als zusätzlichen Service empfundene Organisation der Rücknahme verbessert, wodurch auch die Chance auf den Verkauf neuer Verbrauchsmaterialien gesteigert wird. Das ist umso interessanter, als die meisten Unternehmen auf margenträchtigeres Originalzubehör setzen. Da die Firmen meist teure Profi-Geräte einsetzen, wollen sie nicht riskieren, dass die Hardware Schaden nimmt. Darüber hinaus können die Unternehmen durch die Rückführung der Kartuschen ihr Image im Sinne eines verbesserten Umweltschutzes verbessern. Theoretisch könnte der Handel den Unternehmen auch einen Teil der Rückerstattungen weitergeben, oder ihnen anbieten, diesen an soziale Projekte zu spenden. Oft würde schon ein einfaches Rücknahmekonzept als Service für die Kunden reichen, um sich zusätzlichen Umsatz und die Zufriedenheit der Unternehmenskunden zu erschließen.