Technik als Problem und Lösung

„Der IT-Branche kommt eine besondere Verantwortung zu“

13. Dezember 2021, 12:55 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Transparenz als Grundlage

Emanuel Lippmann, Dell
Emanuel Lippmann ist überzeugt davon, dass sich die Anstrengungen hinsichtlich einer besseren und ökologisch verträglicheren Unternehmensführung letztendlich auch rechnen
© Dell Technologies

ICT CHANNEL: Viele Firmen konzentrieren sich vor allem auf den Umwelt-Aspekt und dort insbesondere den CO2-Fußabdruck. Ist das wegen des Klimawandels einfach der wichtigste Bereich, oder spielt es hier vielleicht auch eine Rolle, dass dieser Bereich öffentlich die größte Aufmerksamkeit hat und hier am einfachsten Ergebnisse zu erzielen sind – notfalls über Ausgleichsprogramme als Feigenblatt?
Lippmann: Es stimmt, dass der CO2-Ausstoß derzeit das dominierende Thema ist, vor allem in den europäischen Industrienationen und den USA mit ihren gewaltigen Emissionen. Der Klimaplan von Dell Technologies verfolgt das Ziel, so viel CO2-Ausstoß zu verhindern wie nur möglich – und den Rest auszugleichen, zum Beispiel durch die Förderung von Projekten zur Bindung von Kohlendioxid. So lange wir nicht in der Lage sind, der Atmosphäre aktiv und in großem Stil CO2 wieder zu entziehen, gibt es keine andere Möglichkeit als die Reduktion von Schadstoffen in der Luft. Wie bereits erwähnt, gibt es aber nicht nur den einen Aspekt, auf den sich Unternehmen fokussieren sollten. Ebenso wichtig für einen ganzheitlichen Lösungsansatz sind die Herkunft und der Konsum von Ressourcen, innovative Konzepte und Lösungen bei Verpackungen oder beim Recycling.

ICT CHANNEL: Wie stellt Dell Technologies sicher, dass die eigenen Fortschritte nicht nur auf dem Papier existieren, sondern echte Wirkung entfalten? Gibt es aus Ihrer Experten-Sicht Faktoren, anhand derer Kunden echte Bemühungen von reinem Marketing unterscheiden können?
Lippmann: Ein wichtiger Faktor ist transparente Kommunikation. Wir veröffentlichen jedes Jahr unseren Fortschrittsbericht, in dem wir darlegen, wie weit wir bei unseren Zielen bereits vorangekommen sind und wo es noch Nachholbedarf gibt. Auch eine Liste unserer Zulieferer ist online für alle Interessenten einsehbar. Darüber hinaus legt Dell Technologies großen Wert auf die Bewertung durch unabhängige Dritte. International bekannte und validierte Prüfsiegel und Zertifikate geben Auskunft darüber, ob sich ein Unternehmen in Umweltfragen tatsächlich engagiert. Das können zum Beispiel Nachhaltigkeits-Ratings sein, wie sie von EcoVadis oder CDP vergeben werden, oder auch IT-Umweltsiegel wie EPEAT, Energy Star oder eine TCO-Zertifizierung.

ICT CHANNEL: Inwieweit kann ein IT-Hersteller mit seinen hoch rohstoff- und energieintensiven Produkten im Bereich Umwelt überhaupt nachhaltig sein? Gibt es hier technologische Grenzen?
Lippmann: Der IT-Industrie kommt hier tatsächlich eine besondere Verantwortung zu, und zur Wahrheit gehört auch, dass der Wandel nicht von heute auf morgen erfolgen kann. Die Branche ist jedoch bereits auf einem guten Weg, zum Beispiel durch den sukzessiven Umstieg auf erneuerbare Energien sowohl in der Produktion als auch bei den Zulieferern. Wir erzielen auch schon Erfolge durch die Verwendung neuer, ressourcenschonender Materialen bei unseren Produkten und Verpackungen. Wir nutzen zum Beispiel Plastikmüll aus den Meeren für Verpackungen und verwenden Biokunststoff, der als Abfallprodukt bei der Papierherstellung anfällt, für die Herstellung einiger Laptop-Modelle. Zudem setzen wir stark auf den Auf- und Ausbau von Materialkreisläufen sowie auf die Erweiterung unserer Recycling- und Rücknahmeprogramme.


  1. „Der IT-Branche kommt eine besondere Verantwortung zu“
  2. Transparenz als Grundlage
  3. Nachhaltigkeit als Geschäftsvorteil

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