Deutsche Unternehmen sind sehr international - Handelskonflikte schlagen daher besonders stark auf die Geschäfte durch. Konzerne aus anderen Ländern wachsen deutlich stärker als die heimischen.
Deutschlands Topkonzerne haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr beim Wachstum den Anschluss an die Weltspitze verloren. Die 44 Unternehmen, die es ins Ranking der 1000 umsatzstärksten börsennotierten Konzerne der Welt schafften, waren 2018 in der Summe Schlusslichter beim Wachstum, wie aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Der Umsatz stieg demnach im Schnitt nur um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der operative Gewinn (Ebit) sank sogar um 10 Prozent.
Die größten nordamerikanischen Unternehmen steigerten ihren Umsatz im vergangenen Jahr den Angaben zufolge im Schnitt um 10,5 Prozent. Asiens Top-Konzerne schafften ein Plus von 10,1 Prozent. Europäische Großunternehmen verbuchten einen Zuwachs von 7,7 Prozent. Banken und Versicherungen wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
»Nach einigen sehr guten Jahren mussten deutsche Top-Unternehmen im vergangenen Jahr zahlreiche Rückschläge hinnehmen - auch weil sie so internationalisiert sind und damit überdurchschnittlich stark unter den internationalen Handelsspannungen leiden«, erläuterte Alexander Kron, Mitglied der EY-Geschäftsführung.
Spitzenreiter im Gewinnranking war der iPhone-Hersteller Apple mit umgerechnet 60 Milliarden Euro. Platz zwei belegte den Angaben zufolge der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung mit gut 45 Milliarden Euro, gefolgt vom US-Softwarekonzern Microsoft (knapp 30 Mrd). Das gewinnstärkste europäische Unternehmen war der Ölkonzern Royal Dutch Shell auf Rang vier (rund 27 Mrd). Volkswagen kam als bester deutscher Konzern mit knapp 14 Milliarden Euro auf Platz 25. Insgesamt hatten sieben der Top Ten ihren Sitz in den USA.