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Exklusiv-Interview mit Markus Korn von Samsung

»Deutschland gleicht bei Digital Signage einer Wüste«

16. Mai 2014, 12:24 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

UHD, Digital Signage und Gefängnisse

CRN: Hersteller und Medien haben besonders im vergangenen Jahr die Technik Ultra HD als Wachstumstreiber gepriesen. Ist hier tatsächlich schon eine Käuferschaft da und wie interessant ist das Thema überhaupt für den Monitorbereich?

Korn: »UHD ist in der IT sehr interessant. Bisher bringen die Nutzer die Technologie aber hauptsächlich mit brillanten Bildern in Verbindung, dieses Argument spricht jedoch nur eine kleine Zielgruppe an. Viel wichtiger ist, dass es die hohe Auflösung ermöglicht, mehr Inhalte auf einem Display darzustellen. Das macht entsprechende Geräte wiederum für deutlich mehr Branchen interessant. Händler profitieren dann weiterführend von der Frage, ob die Rechner der Kunden Ultra HD schon stemmen können und damit von möglichen Zusatzgeschäften.«

CRN: Zur »IT Display«-Sparte bei Samsung zählen nicht nur Monitore. Welche Produkte gehören noch zu ihrem Aufgabenbereich und welche Märkte sprechen Sie damit an?

Korn: »Der LCD-Bereich macht immer noch rund 60 Prozent der Sparte aus. 30 Prozent bilden Large Format Displays oder Digital Signage und weitere zehn Prozent gehen an sogenannte Hospitality oder System Displays. Das sind zentral gesteuerte TVs, etwa für Hotels oder Krankenhäuser. Diese können aber auch beispielsweise in Gefängnissen zum Einsatz kommen. In diesen Szenarien kann das Personal je nach Bedarf die Lautstärke begrenzen, nur bestimmte Sender zulassen oder den Videotext sperren. Für die Digital Signage-Displays sind die Einsatzmöglichkeiten noch vielfältiger. Sie eignen sich für den Point of Wait, beispielweise Wartezimmer in Arztpraxen. Für den Point of Transit, als Blickfänger an Bahnhöfen oder in der Innenstadt. Und natürlich sind Large Format Displays auch für den Einsatz am Point of Sale gedacht. Für den IT-Channel sehen wir derzeit besonders große Perspektiven bei der Ausstattung von Meeting-Räumen und Konferenzbereichen mit Large Format Displays.«

CRN: Wie groß ist das Potenzial im deutschen Digital Signage-Markt und wie können Reseller dieses ausschöpfen?

Korn: »Deutschland gleicht hier praktisch noch einer Wüste und es gibt hierzulande einen riesigen Markt für entsprechende Lösungen. In asiatischen Ländern ist die Situation ganz anders. Hier findet sich schon an jeder Ecke ein Display. Mit diesem lokalen Potenzial wollen wir wachsen und dabei auch die Partner mitnehmen. Allerdings müssen Fachhändler umdenken. Die Kunden für Digital Signage finden sich nicht zwangsläufig in den IT-Abteilungen der klassischen Bereiche, sondern in einer Vielzahl anderer Branchen. Jeder Einzelhändler oder Imbissbetreiber ist auch ein potenzieller Kunde für ein Large Format Display.«