Philipp Grüter von Also im Interview

»Digital Signage ist weiterhin noch entwicklungsfähig«

18. Februar 2015, 13:20 Uhr | Stefan Adelmann
Philipp Grüter, Product Manager in der Also Deutschland Business Unit Digital Signage
© Also Deutschland

Auch die IT-Distribution nimmt sich immer stärker Digital Signage an. Philipp Grüter von Also erklärt, was die Grossisten alles leisten und wo der Channel nachbessern muss.

Philipp Grüter, Product Manager in der Also Deutschland Business Unit Digital Signage, im Interview mit CRN

CRN: Wie erfolgreich ist mittlerweile das Geschäft mit Digital Signage-Produkten? Kommt aus dem Markt eine hohe Nachfrage?

Philipp Grüter: Das Digital Signage-Geschäft gewinnt immer mehr an Fahrt. Immer mehr Anwendungsszenarien wollen realisiert werden und ein Ende des Zuwachses ist heute nicht denkbar. Insofern kann man tatsächlich von einem sehr erfolgreichen Geschäft sprechen. So ist es auch um die Nachfrage aus dem Markt bestellt – immer mehr Displays der verschiedensten Hersteller und unterschiedlichsten Größen, zwischen 10 und annähernd 100 Zoll werden nachgefragt. Wobei man aktuell noch klar den Größenbereich 42“ bis 55“ als Mainstream bezeichnen kann. Auch beim Thema Software ist ein Zuwachs zu verspüren, denn mit dem Wachstum der jeweiligen Projektgrößen, bedarf es natürlich auch einer individualisierten Software, die der Komplexität eines DS-Netzwerkes gerecht wird.

CRN: In welchen Bereichen sehen sie das größte Potenzial für Digital Signage-Installationen?

Grüter: Digital Signage ergänzt bzw. ersetzt auf Platz eins ganz klar die klassischen Werbeträger, dicht gefolgt vom Einsatz als Informations- und Wegeleitsystem. Aber auch in Meeting-Räumen werden immer mehr Beamer durch Displays ersetzt und finden in der Meeting freien Zeit Verwendung als Info-Tool für die MitarbeiterInnen im Unternehmen. Zudem ist auch eine erhöhte Nachfrage im kleinzölligen Bereich als Türraumbeschilderung oder in bspw. Hotellobbys zu verzeichnen - das Potential von DS-Installationen ist wirklich in vielen Bereichen am Markt vorhanden – ganz zu schweigen von zukünftigen Potentialen, die sich auftun, wenn weitere Themen wie Interaktivität oder auch Augmented Reality noch mehr an Bedeutung gewinnen.

CRN: Wird Digital Signage von den IT-Resellern gut angenommen oder gibt es hier Hürden, die es zu überwinden gilt?

Grüter: Grundsätzlich wird das Thema Digital Signage von unseren Resellern sehr gut angenommen und die Hürden, die natürlich bei jedem neuen Geschäftsfeld gerade zu Beginn vorhanden sind, werden dank immer einfacher zu installierenden Lösungen und der System on Chip Technologien von Tag zu Tag kleiner. Durch den Full-Service und den Lösungsgedanken, den wir verfolgen, kombiniert mit dem dedizierten DS-Team, welches rein lösungsorientiert und herstellerungebunden in Projekten berät, geben wir unseren Resellern zudem die Möglichkeit, sich innerhalb kürzester Zeit zum DS-Profi zu entwickeln und Projekte in beliebiger Größe umzusetzen.

CRN: Sehen Sie Punkte, bei denen sich der Channel beim Thema Digital Signage noch entwickeln muss?

Grüter: Das Thema Digital Signage ist, obwohl schon seit ein paar Jahren am deutschen Markt präsent, weiterhin noch entwicklungsfähig. Und gerade das macht es so interessant für uns und unsere Reseller. War vor einiger Zeit die reine Nachfrage nach Displays im Fokus, weil Digital Signage eher als TV-Ersatz verstanden wurde, so sind es heute auf der einen Seite simple Standalone-Lösungen mit integriertem Mediaplayer, die out-of-the-box hochwertige Inhalte darstellen können müssen und auf der anderen Seite vernetzte, deutlich komplexere Systeme. Und genau hier wird es spannend, denn die Themen Software, Service und Content, hier sei nur 4K als Stichwort genannt, gewinnen zukünftig immer mehr an Bedeutung.

CRN: Inwiefern unterstützen Sie Reseller bei Ihren Digital Signage-Projekten? Haben Sie komplette Lösungen im Portfolio?

Grüter: Wir unterstützen unsere IT Reseller in ihren Projekten genau nach Bedarf. Konkret bedeutet dies: Wir wählen gemeinsam mit dem Reseller den idealen Hardware-Mix, analysieren die notwendige und sinnvolle Anzahl an DS-Lösungen und empfehlen dann eine am Content und dem Einsatzgebiet ausgerichtete Software-Lösung, um unseren Kunden ein absolut rundes Produkt an die Hand zu geben. Und selbst beim Thema Service können wir unterstützen – wir versetzen durch unser Service-Portfolio jeden unserer Kunden in die Lage auch größte Projekte bundesweit auszurollen. Zudem haben wir auch äußerst attraktive Leasing- und Finanzierungsmodelle im Angebot, die das Thema Digital Signage für jeden Endkunden und Reseller attraktiv macht.

CRN: Bringen Digital Signage-Projekte noch eine langfristige Kundenbindung mit sich?

Grüter: Diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten: Absolut. Bei Digital Signage Projekten verhält es sich genau wie bei klassischen IT-Netzwerk-Projekten. Hat ein Reseller und natürlich auch ein Distributor, das Vertrauen seines Kunden durch die Qualität seiner Beratung und technischen Umsetzung gewonnen, steht den Folgeaufträgen nichts im Wege. Und da ein gelungenes DS-Projekt durch den Einsatz z.B. als Werbeträger praktisch für sich selbst wirbt, werden hierdurch nicht nur Kunden gebunden, sondern ebenfalls neue Kunden gewonnen.

CRN: Wo sehen Sie die Digital Signage-Trends des laufenden Jahres?

Grüter: Zum Ende des Jahres 2014 waren ganz klare Trends erkennbar, die sich auch im Jahr 2015 fortsetzen werden. Zum einen ist das Thema integrierter Mediaplayer bei allen Herstellern im Fokus um wirklich eine Plug’n’play-Lösung anbieten zu können, die natürlich gerade für Einsteiger attraktiv ist. Zum anderen ist ein Abweichen von den klassischen Zollgrößen, die bis vor kurzem noch bei 32 bis 84 Zoll lagen, in die Bereiche von zehn bis über 100 Zoll zu beobachten, wodurch das Thema Digital Signage einen Einzug in völlig neue Einsatzfelder erhält.


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