Der Komponentenhandel leidet mit dem PC-Markt. Trotz eines turbulenten Umfeldes ergeben sich aber weiterhin interessante Geschäftsfelder für Fachhändler und Systemhäuser.
Das Tal der Tränen scheint durchwandert. Der PC-Markt ist in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen und litt unter dem Wechsel der Kunden zu Smartphone und Tablet. 2014 könnte sich die Branche aber wieder erholen. Laut den Analysten von IC Insight steigen die Umsätze mit PC Komplettsystemen im Laufe des Jahres um sechs Prozent und stabilisieren den gebeutelten Markt. Auch wenn aktuelle Zahlen von Gartner oder IDC noch ein gänzlich anderes Bild zeichnen. Besonders im Business-Bereich soll aber wieder viel Potenzial für neue Geschäfte entstehen. Das erfreuliche Erstarken könnte parallel auch den Komponentenmarkt beeinflussen. Vor allem das OEM-Geschäft profitiert vom erhofften Lichtblick im Komplettsystem-Handel. Im preisintensiveren Endkundenbereich ist für Hersteller wie Händler hingegen Spezialisierung das A und O.
Denn wie das vergangene Jahr zeigte, gingen die Absatzzahlen im Komponentengeschäft zwar nicht entscheidend nach unten, es kam allerdings zu einer Stagnation und der Markt gestaltet sich zusehends komplexer. Standardanwendungen erfordern keine hohe Leistung und mobile Angebote wie Tablets können diese zumindest im Massenmarkt ohne Probleme liefern. Gerade der Aufrüstungsmarkt leidet unter den kaum wachsenden Anforderungen an die Rechner und die Verkäufe von RAM oder Prozessoren gehen nach unten. Für Stabilität in der Branche sorgen hingegen die steigenden Durchschnittspreise. Schon Ende des vergangenen Jahres hat deren Sinkflug ein Ende gefunden und Arbeitsspeicher, Festplatten sowie Motherboards finden sich mittlerweile wieder auf einem deutlich höheren Niveau ein. Im RAM-Bereich hatte nicht zuletzt der Brand des Hynix-Werkes im vergangenen September und die damit einhergehenden Lieferengpässe einen entscheidenden Einfluss auf die Preise.
Hohe Margen und verlässliche Käuferschaften gibt es aber fast nur in spezialisierten Sparten. Besonders Gamer im Consumer-Umfeld und Designer oder Konstrukteure im Business-Bereich benötigen oft ressourcenintensive Software, die eine leistungsfähige Hardware voraussetzt. Grafikkarten, Arbeitsspeicher oder CPUs finden hier nach wie vor qualitätsbewusste Käufer, die bereit sind, entsprechende Summen für die Performance des Rechners zu zahlen. Umso wichtiger wird es, die Anforderungen des Kunden genau zu kennen und die passenden Produkte zu liefern. »Sowohl im Endkunden- als auch im Enterprise-Bereich sollte es das Ziel sein, die Total Costs of Ownership zu senken und ein gesteigertes Service-Angebot mit den Produkten einhergehen zu lassen. Qualität zahlt sich letztendlich aus«, erklärt Benjamin Schäfer, Unternehmenssprecher bei Enermax, gegenüber CRN.