Eine erste, technische Einschätzung des Mergers

Kommentar: »Sunracle« und die möglichen Folgen

21. April 2009, 12:17 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kommentar: »Sunracle« und die möglichen Folgen (Fortsetzung)

Wie stark Oracle hinter Solaris als Betriebssystem stehen wird, lässt sich im Moment schlecht einschätzen. Das Sun-Unix dient einerseits als Basis vieler Sun-Appliance-Lösungen wie xVM oder Suns Open-Storage. Oracle bevorzugt auf der x86-Plattform aktuell noch Linux. Im Download-Bereich des Datenbank-Herstellers findet sich momentan gar keine Oracle-11g-Version für Solaris-x86, nur für Solaris-Sparc, Linux-x86-32 sowie Linux-x86-64.

Die Zukunft der Sun-CPU-Architektur »Ultrasparc« wird von Network Computing als sehr ungewiss eingeschätzt. Bereits 2003 auf einer gemeinsamen Server-PK mit Michael Dell in Ney York unterstrich Larry Ellison, Oracles CEO, dass teure große Risc-Unix-Server überholt seien. Ein Cluster aus mehreren günstigen x86-Servern mit Linux sei die bessere Lösung für eine Oracle-Datenbank.

Sollte diese, immerhin bereits sechs Jahre alte Aussage von Elisson, noch Gültigkeit haben, bedeutet sie das Ende der auf Risc basierenden Sun-Server und der Ultrasparc-Familie. Dieses Geschäft könnte »Sunracle« komplett an Fujitsu abgeben. Immerhin stammt ein Großteil der Komponenten aktueller Risc-Server bereits von Fujitsu, den Sparc-64-Prozessor eingeschlossen.

Auch die Multi-Thread-CPU »Niagara« könnte dem Merger zum Opfer fallen. Ein Käufer wie Cisco hätte an einer solchen Technologie ein gesteigertes Interesse gehabt, für Oracle macht das auf den ersten Blick wenig Sinn. Der Prozessor könnte zwar schon in einigen Gebieten zum Einsatz kommen. Oracle wird es sich jedoch überlegen, ob es die sehr teure Chipentwicklung weiterhin unterhalten möchte.


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