Der kompletten Sun-Storage-Abteilung könnte der Merger den lange erwarteten Aufschwung bringen. Technisch machen Suns Storage-Lösungen einen recht soliden Eindruck. Bisher konnte der Hersteller seine SAN- und NAS-Lösungen aber kaum an Nicht-Sun-Kunden verkaufen. Eine fette Datenbank als Kernprodukt allerdings fordert auch dicken Speicher. Durch den Merger werden die Sun-Storage-Produkte auf den ersten Platz der Hardware-Compatibility-List des Datenbankservers rutschen und automatisch zum Teil von Lösungsangeboten. Auch die Tape- und Automation-Produkte der früheren Storagetek passen bestens zu Archivierungslösungen á la Oracle.
Keine Sorge müssen sich zudem die x86-Server im Hause Sunracle machen. Die stand heute verfügbaren Stand-alone- und Blade-Server sind schon jetzt bei der I/O-Leistung vielen Standard-x86-Systemen von Dell, HP, IBM und anderen überlegen. Sie eignen sich bestens als Plattform für Datenbanken.
Aus technischer Sicht macht die Sun-Übernahme durch Oracle deutlich mehr Sinn, als die zuvor gehandelten Käufer-Kandidaten Cisco und IBM. Jetzt muss abgewartet werden, wie Larry Ellison die Übernahme tatsächlich umsetzt und welche Sun-Abteilungen der Streichliste zum Opfer fallen.
Andreas Stolzenberger,
stellvertretender Chefredakteur,
Network Computing