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»Für uns ist Digitalisierung kein Selbstzweck«

Media-Saturn feilt am Retail der Zukunft

17. November 2016, 15:18 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Operation am offenen Herzen

Doch nicht nur die Media Märkte, auch die Saturn-Filialen sollen von der neuen Unternehmensstrategie profitieren. Einen Monat nach der Media Markt-Neueröffnung zog man mit dem Saturn-Standort im Ingolstädter Westpark nach. Jetzt hat man das Konzept erneut überarbeitet und den »aktuell modernsten, innovativsten und digitalsten Fachmarkt für Consumer Electronics« kreiert, wenn es nach dem neuen Filial-Chef Dirk Huffert geht. Zwei Monate hat die Neugestaltung in Anspruch genommen, die Huffert als »Operation am offenen Herzen« bezeichnet, da die Filiale während der Umbauarbeiten durchgehend geöffnet blieb. Bei der Neugestaltung habe man sich von den zwei Kernthemen Weiter- und Neuentwicklung leiten lassen. Während bereits vorhandene Konzeptbausteine wie die Beauty-World neu überdacht wurden machen vor allem die Neuentwicklungen Eindruck, allen voran »Paul«.

Paul ist der neue robotisierte Einkaufshelfer in Ingolstadt und ein Pilotprojekt, welches Media Saturn seit einem Jahr mit dem Fraunhofer Institut sowie dessen Ausgründung Unity Robotics entwickelt hat. Das auf der Plattform eines eigentlich für die Pflege konzipierten Roboters entwickelte Konzept ist am Filial-eingang positioniert und soll Kunden bei ihrem Eintritt in Empfang nehmen.
Neben der Fähigkeit, mit den Kunden etwas Smalltalk zu betreiben, soll Paul sie in erster Linie zum gewünschten Produkt führen. Um etwaige Kommunikationshemmschwellen abzusenken, ist ein schräg nach vorne gerichtetes Display integriert, das an ein Gesicht erinnert.

Bei der eigentlichen Beratung ist dann aber Schluss: In solchen Fällen kann Paul seine menschlichen Kollegen per VoIP um Unterstützung bitten. Am Ende stellt der Roboter den Kunden noch automatisierte Feedback-Fragen, um Media Saturn Informationen über die Zufriedenheit der Besucher bereitzustellen. Die Ingolstädter Zentrale will das Projekt mit Paul rund sechs Monate laufen lassen, wobei die Erkenntnisse aus den Praxiserfahrungen mit den Kunden und Mitarbeitern unmittelbar in die Weiterentwicklung der Robotertechnologie einfließen sollen.