Recht auf Reparaturen und ein Index

Noch mehr Elektroschrott, bitte!

25. Januar 2022, 8:30 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hornberger Schießen lässt grüßen

Wie Recht dieser Verband hat. Lemke will zwar keine Zeit verlieren, doch erst einmal müsse eine „breite gesellschaftliche Debatte anstoßen“ werden, „die uns ein neues Verständnis für den Umgang mit Konsumartikeln bringt“, zitiert dpa die Bundesverbraucherschutzministerin. „Anstoßen“ und dann auch noch „neues Verständnis“ wecken: Solche pädagogischen Erweckungsversuche gehen aus, wie das berühmt-berüchtigte Hornberger Schießen.

Schon mahnen BDI und der Bitkom „differenzierte Lösungen“ je nach Produkt an: Bei großen Haushaltsgeräten könne es ökologisch sinnvoller sein, neue, energieeffiziente Produkte zu kaufen, als alte zu reparieren. Würde die Industrie verpflichtet, sämtliche Ersatzteile auf Halde zu produzieren, einzulagern und letztlich doch entsorgen zu müssen, würde die Umweltbilanz negativ ausfallen. Ergo: Immer höhere Berge von Elektroschrott sollen ein Beitrag zum Umweltschutz sein? Wo Atomkraft wieder salonfähig gemacht und zur grünen Technologie umgelabelt wird, verfangen auch Argumente für noch schnelleren Austausch von ohnehin kaum zu verbessernde Umweltbilanzen von neuwertigen Smartphones, PCs oder Fernsehern.

Im Gilchinger Repair-Café übrigens bringen die ehrenamtlichen Mitarbeiter Verbrauchern in Workshops bei, wie sie selber defekte Geräte reparieren können. Dass dies schädlich für die Umwelt sei, darauf muss man erst einmal kommen!

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