Besonders hart sind kleinere Assemblierer betroffen, die in der Distribution einkaufen und jetzt deutlich höhere Preise für die benötigten Prozessoren zahlen müssen. Vieles sei aber einfach nicht verfügbar oder nur auf dem Graumarkt zu deutlich überhöhten Preisen, klagt ein Assemblierer im Gespräch mit CRN. »Wir zahlen aktuell für einen Core i3 50 Dollar mehr, für einen Core i5 100 Dollar«.
»Kleinere Fertiger und Assemblierer sind massiv betroffen«, bestätigt auch Mike Finckh, Geschäftsführer von Concept International in München. Die Engpässe beträfen alle PC-Systeme, Desktops, Notebooks und lüfterlose Industrie-PCs, die Concept International für seine Digital Signage-Player einsetzt. Im Mai hätten sich die Engpässe erstmals bemerkbar gemacht, so Finckh. So richtig übel wäre es seit September. Concept habe einen Teil der georderten Ware über den Seeweg bestellt und so noch etwas Luft, weil die später eintrudelten. Aber dieser Vorrat wäre jetzt auch bald aufgebraucht.
Der Assemblierer fertigt laut Finckh über 2.500 PCs im Monat und davon sei ein erheblicher Teil betroffen – Notebooks wie Desktops und ein erheblicher Teil der Industrie-PCs, weil in den lüfterlosen Geräten meist Notebook-CPUs verbaut sind. Deshalb komme es jetzt auch zu Lieferverzögerungen an deren Kunden, neben Projektkunden sind das vor allem Wiederverkäufer und Systemintegratoren. Hier helfe nur größtmögliche Offenheit, meint Finckh: »Wir gehen sehr transparent damit um und informieren unsere Kunden per Newsletter über die Problematik.« Auch mit Intel in Deutschland sei man im Gespräch, die würden sich sehr kooperativ verhalten, hätten aber auch nicht viele Möglichkeiten, etwas zu ändern.