Lenovos PC-Chef Mirco Krebs im CRN-Interview

PC-Beschaffungen geht in Richtung Service-Modell

22. August 2017, 13:00 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Windows-10-Effekt noch nicht verpufft

CRN: Die Nachfrage nach Windows-10-Geräten kam erst Ende des vergangenen Jahres richtig in Schwung. Trägt dieser Schwung die Nachfrage auch durch dieses Jahr oder ist der Effekt bereits verpufft?

Krebs: Sicherlich haben die Cyberattacken der letzten Monate Kunden im Bereich Commercial dazu bewegt, auf das sicherere Betriebssystem Windows 10 zu wechseln. Wir sehen nicht, dass dieser Effekt verpuffen wird. Wir wissen, dass nicht alle Kunden innerhalb kürzester Zeit auf Windows 10 wechseln können. Wir sehen aber, dass sich viele Kunden mit dem Thema beschäftigen und einen schnelleren Umstieg planen, als noch vor einem Jahr. Viele Anwender mussten leider schmerzhaft feststellen, dass sie mit ihrer Hard- und Software nicht mehr zeitgemäß geschützt sind. Jedoch sehen wir hier eher ein moderates Wachstum als einen nachhaltigen Schwung.

CRN: Woher können in Zukunft noch Wachstumsimpulse für den PC-Markt kommen?

Krebs: Das ist zum einen der Bereich der Convertibles, die Tablet- und Notebook-Funktionalitäten in einem Gerät vereinen. Hier sehen wir ein deutliches Wachstum. Die aktuellen Generationen sind deutlich leichter und handlicher, gepaart mit hoher Leistung. Der Kompromiss, den man damit eingeht, fällt kaum mehr ins Gewicht. Diesen Trend sieht man auch bei der Betrachtung des Durchschnittspreises, der seit langem wieder ansteigend ist.

Weiterhin ist der Bereich Augmented und Virtual Reality zu nennen. Dieses Segment wird in den kommenden Quartalen nicht nur den Gaming-Bereich treiben. Wir sind davon überzeugt, dass diese Technologie auch im Commercial-Umfeld in Breite Einzug halten wird – gerade im Workstation-Segment, in dem wir zusammen mit dem Fachhandel eine Initiative gestartet und sogar ein neues vertikales Partnerprogramm gelauncht haben. Selbstverständlich werden der Branche auch weiterhin die beiden Schwerpunkte Security und Digitalisierung Wachstumsimpulse geben.

CRN: Der PC-Markt durchläuft seit vielen Quartalen in Folge eine Konsolidierung. In Deutschland beherrschen die drei führenden Hersteller mehr als 50 Prozent des Marktes. Sehen Sie diese Entwicklung eher als Chance oder als Gefahr?

Krebs: Lenovo ist ja seit vielen Jahren ebenfalls unter diesen Top drei Herstellern. Wichtig ist es, die unterschiedlichen Marktanforderungen, sowohl bezüglich den Produkten als auch im Channel zu erkennen. Im Produktbereich reicht unser Portfolio von Smartphones bis High Performance Computing, von Tablets über Convertibles bis zu »thin and light«-Notebooks, von Workstations zu TFTs. In Kürze bringen wir dazu noch spannende Produkte im AR/VR Segment. Die neuen Technologien bringen Chancen aber auch Veränderungen für den PC-Vertrieb – Stichwort »PC as a Service«.


  1. PC-Beschaffungen geht in Richtung Service-Modell
  2. Windows-10-Effekt noch nicht verpufft
  3. Lenovo goes »as-a-Service«

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