Frauen in der IT

Realexistierender Sexismus im Silicon Valley

12. Januar 2016, 16:55 Uhr | Peter Tischer
© Peter Atkins - Fotolia

Sexismus in der IT-Branche ist ein Daueraufreger. Nun zeigt eine Studie: Im Silicon Valley sind Frauen noch immer wegen ihres Geschlechts Benachteiligungen ausgesetzt.

Über 200 Frauen, die mindestens seit zehn Jahren in der IT-Branche unter anderem bei Apple, Google und VMWare tätig sind, wurden für die Studie »Elephant in the Valley« befragt. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn es zeigt, wie weit verbreitet Sexismus im Wüstental der Innovationen noch heute ist. 84 Prozent der Befragten wurde erklärt, sie seien in ihrem Auftreten zu aggressiv, die Hälfte musste das sogar mehrmals hinnehmen. 66 Prozent fühlten sich aufgrund ihres Geschlechts von guten Networking-Gelegenheiten ausgegrenzt. Vor allem auf Industriekonferenzen (90 Prozent) und außerhalb der Firma wurden Frauen während der Arbeitszeit Opfer von sexistischen Verhalten. Gleichzeitig gaben 59 Prozent an, das Gefühl zu haben, nicht dieselbe Chance wie ihre Männlichen Kollegen bekommen zu haben.

88 Prozent machten zudem die Erfahrung, dass ihren männlichen Kollegen Fragen gestellt wurden, die eigentlich an Sie hätten adressiert werden müssen. 47 Prozent der Befragten Frauen gaben an, niedere Aufgaben erhalten zu haben, die Männern nicht auferlegt wurden. 75 Prozent berichten von Fragen nach ihrem Familienleben, Elternstatus und etwaigen Kindern in Vorstellungsgesprächen. 40 Prozent der befragten Frauen hatten das Gefühl, weniger über die Familie sprechen zu müssen, um ernster genommen zu werden. 52 Prozent kehrten sogar früher als nötig aus der Elternzeit zurück, weil sie sonst negative Auswirkungen auf ihre Karriere befürchteten.

Ganze 65 Prozent der Frauen wurden schon einmal Ziel ungewollter sexueller Avancen ihrer Vorgesetzten, die Hälfte kam sogar mehr als einmal in diese Situation. Ein Drittel war sogar aufgrund der Situation auf Arbeit um die eigene Sicherheit besorgt. 60 Prozent der Frauen, die Ziel von sexueller Belästigung wurden, waren mit den Maßnahmen ihres Unternehmens nicht zufrieden. 39 Prozent trauten sich gar nicht, entsprechende Vorfälle zu melden aus Angst, ihre Karriere könne Schaden nehmen.

Die Studie untermauert ihre Ergebnisse mit zahlreichen anonymisierten Berichten der Befragten Frauen.


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