Die Flutkatastrophe weitete ihren Einfluss auch auf andere Bereiche aus. So musste Intel Anfang des Jahres seine Umsatzzahlen wegen mangelnder Festplatten nach unten korrigieren. Inzwischen macht dem Konzern der schwache PC-Markt aber weit größere Sorgen. Intels letzte Prozessoren-Generation fand beim Endkunden großen Anklang. Die aktuellen »Ivy-Bridge«-Prozessoren werden dagegen schlechter angenommen, bemerkt Markus Harbach. Insgesamt zeige sich der Komponenten-Bereich heterogen und Harbach ergänzt: »Während wir bei SSDs einen starken Anstieg verzeichnen, sind Mainboards und Grafikkarten eher rückläufig.« Auch bei Wortmann zeigte die Katastrophe Wirkung. »Mussten wir im ersten Quartal noch mit Schwierigkeiten bei den Komponenten, speziell bei Festplatten kämpfen, war das zweite Quartal schon wesentlich entspannter«, resümiert Thomas Knicker, Einkaufsleiter bei Wortmann. Mittlerweile hat sich der Markt aber entspannt. Knicker ergänzt: »Die Engpässe sind überwunden und auch die Kaufzurückhaltung ist bei uns nicht vehement zu spüren.« So sei das Retailgeschäft zwar rückläufig und der Business-Bereich stagniere, dennoch konnte Wortmann seinen Absatz um fünf Prozent steigern.
Ein Jahr nach der Krise hat sich der Festplattenmarkt wieder stabilisiert. Für den Komponentenbereich ist das ein gutes Zeichen. Neben saisonalen Schwankungen wirken sich schwächelnde PC-Marktzahlen aktuell am stärksten auf Komponenten aus. Der Druck wird in Zukunft aber steigen, wenn neben PCs zunehmend Tablets, Smartphones, Ultrabooks und Hybrid-Lösungen um die Gunst der Endkunden buhlen.